Bezirksamtsleiter und Gegenkandidat Thomas Völsch auf Werbetour

Harburg. "Torsten Meinberg sitzt fest im Sattel", sagt Helga Stöver, Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Harburg-Mitte. Beim Stammtisch des Ortsverbands im Gildehaus auf dem Schwarzenberg, blickte Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg (CDU) am Mittwochabend vor etwa 65 Stammtischteilnehmern auf die zurückliegenden fünfeinhalb Jahre seiner Amtszeit zurück. Und er hofft, dass er in der Bezirksversammlung am kommenden Dienstag, 26. Oktober, für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt wird. Doch die Wahl des Bezirksamtsleiters wird für Meinberg zur Zitterpartie, denn die Koalitionspartner CDU und GAL bringen in der Bezirksversammlung mit 26 Stimmen nur eine Stimme mehr auf die Waagschale als die Opposition aus SPD, FDP und Linkspartei.

Gestern Abend, um 19 Uhr, waren Thomas Völsch, Bezirksamtsleiter-Kandidat der SPD, und um 20 Uhr Torsten Meinberg, in der Fraktionssitzung der FDP, um Fragen insbesondere zur städtebaulichen Entwicklung des Bezirks zu beantworten. Die FDP könnte Meinberg mit ihren drei Stimmen das Wahlergebnis sichern, aber es ist wenig wahrscheinlich, dass Meinberg von den Liberalen überhaupt eine Stimme bekommt. Fraktionsvorsitzender Dr. Kurt Duwe lässt durchblicken, dass Stimmenenthaltung möglich sei oder Völsch favorisiert werde.

Bei der Wahl des Bezirksamtsleiters im Februar 2005 stand selbst die CDU nicht geschlossen hinter Meinberg. Es gab zwei Enthaltungen. Helga Stöver, die einst als Kritikerin Meinbergs galt, sieht bei dieser Wahl keinen Anlass für Abweichler. "Herr Meinberg hat im Sozialbereich, bei Schulbauten, bei der Museumsachse, beim Baugebiet In der Schlucht oder auch im Binnenhafen viel vorangebracht." Wenn es um Pläne für neue Markt-Toiletten im Fußgängertunnel zwischen Sand und Rathausplatz geht, verweigert der Ortsverband ihm aber die Gefolgschaft.