Das Ehrenamt in den 108 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg soll attraktiver werden: Der Landkreis Harburg und alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden haben dazu in einem gemeinsamen Katalog Anreize und Vergünstigungen vereinbart.

Winsen. So wollen Kommunen Menschen mit der Aussicht, den Lkw-Führerschein kostenlos machen zu können, für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr gewinnen.

Mit seiner besonderen Förderung der etwa 4500 ehrenamtlichen Feuerwehrleute ist der Landkreis Harburg nach eigenen Angaben Vorreiter in Niedersachsen. Hintergrund: Vor der Entwicklung in den nächsten Jahren, dass die jüngere Bevölkerung schrumpft während die Anzahl der Senioren zunimmt, sei dies ein Schritt, die Schlagkraft der Feuerwehren zu erhalten.

"Wir haben zunehmend Probleme im Landkreis Harburg, Führungskräfte zu rekrutieren", sagt Kreisbrandmeister Dieter Reymers. Der Kreisfeuerwehrverband hatte den Maßnahmenkatalog entworfen, den die Städte und Gemeinden in großen Teilen übernommen haben. Das Förderprogramm ist rechtlich eine Art freiwillige Selbstverpflichtung der Kommunen und gilt ab sofort.

Ehrenamtliche Feuerwehrleute sollen demnach den Führerschein für leichte Lkw bis 7,5 Tonnen kostenlos erweben können. Bisher haben die Städte und Gemeinden einen Zuschuss gezahlt. Führerscheinanwärter für mehr als 7,5 Tonnen schwere Einsatzfahrzeuge sollen in Zukunft einen deutlich geringeren Eigenanteil bezahlen.

Die Städte und Gemeinden verpflichten sich, bei Stellenausschreibungen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren bevorzugt einzustellen, wenn die gleich geeignet sind wie andere Bewerber. "Jeder Bauhofmitarbeiter sollte eigentlich Mitglied in der Feuerwehr sein", sagt der Kreisbrandmeister. "Das würde uns helfen."

Um die Einsatzstärke am Tage zu sichern, will der Landkreis Harburg den Feuerwehrleuten sogenannte Doppeldienste am Wohnort und am Arbeitsort ermöglichen. Bisher ist das nicht erlaubt. Voraussetzung für Doppeldienste ist aber, dass das Land Niedersachsen das Brandschutzgesetz ändert.