Ist das 800-Seelen-Dorf Moorburg als Wohnort noch zu retten?

Seit 1982 als Hafenerweiterungsgebiet ausgewiesen und nun auch als ausgewählter Standort für eine Hafenschlick-Deponie fällt es schwer zu glauben, dass die Steuerleute der Hamburger Stadtentwicklung langfristig Rücksicht nehmen auf die Interessen der dort lebenden Menschen. Wie im angrenzenden Altenwerder auch einen Container Terminal Moorburg (CTM) zu bauen, ist bei Planern von Hamburg Port Authority (HPA) nicht vom Tisch. Lediglich bis zum Ende der Legislaturperiode, bis 2012, haben CDU und GAL im Koalitionsvertrag vereinbart, Entscheidungen zum Hafenbau zurückzustellen. Inzwischen befinden sich durch Kauf bereits 90 Prozent der Häuser in städtischem Besitz. Und die Finanzbehörde stellt mit einem Sanierungsprogramm auch das notwendige Geld zum Erhalt von Häusern in Moorburg bereit. Unterstützt werden auch soziale Einrichtungen. Wozu eigentlich, wenn doch mit Abriss zu rechnen ist? Moorburg war ab 1375 Exklave Hamburgs, um Schiffsverkehr auf der Süderelbe kontrollieren und Zölle erheben zu können. Dagegen stritten Regierende südlich der Elbe mit den Hamburgern, unterlagen letztlich. Und heute sieht Rainer Böhrnsen, Sprecher der Bürgervertretung Moorburg, keinen Bedarf für Hafenerweiterung, wo doch die chinesische Containerschiff-Reederei Cosco dabei ist, den griechischen Hafen Piräus zum "Rotterdam des Südens" auszubauen. Aber wer ist schon Hellseher in Zukunftsfragen.