Vor Jahrzehnten steckten sich unsere Besucher ihre Zigaretten noch ohne zu fragen an. Erst danach schauten sie sich nach einem Aschenbecher für ihre Streichhölzer und die Asche um.

"Ich habe keinen, wir sind Nichtraucher", erklärte ich dann immer fast entschuldigend und kramte Untertassen oder Kompottschalen als Ersatz hervor. Bis ich mich eines Tages fragte, warum ich eigentlich drei Tage lang in einer stinkenden Wohnung verbringen sollte, so lange dauerte es nämlich, bis der Geruch weg war.

Also folgten wir fortan einer Empfehlung einer Nicht-Raucher-Freundin und schickten alle rauchenden Besucher auf den Balkon. Damals verabschiedeten sich einige aus unserem Bekanntenkreis. Die Zumutung, auch bei Kälte auf dem Balkon stehen zu müssen, war zu viel für sie.

Heute ist es in unserem Bekanntenkreis selbstverständlich, dass die Raucher sich stillschweigend den Haustürschlüssel schnappen und auf der Straße rauchen. Nicht etwa, weil wir sie wegschicken, sondern weil sie es daheim genauso machen. Seitdem fast alle Kinder haben, sind sie rücksichtsvoll geworden. Natürlich hilft die Diskussion über das öffentliche Rauchen und die Gesundheitsrisiken uns auch.

Nur neulich roch es am frühen Morgen im Badezimmer nach Zigarre. Unser Sohn hatte Besuch gehabt, und weil es regnete, hatte wohl einer heimlich geraucht. Ausgerechnet Zigarren! Natürlich dauerte es trotz Querlüftung lange, bis der Geruch verschwunden war. Vielleicht sollten wir uns für solche zukünftigen Fälle endlich einmal Rauchmelder anschaffen.