Ehepaar aus Reppenstedt wegen Betrugs im großen Stil vor dem Landgericht Lüneburg

Lüneburg. Ein möglicherweise großer Betrugsfall wird seit Dienstag vor dem Lüneburger Landgericht verhandelt. Einem Ehepaar aus Reppenstedt wird bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. Die beiden sollen ihren Opfern gegen eine geringe Gebühr hochwertige Produkte zum Testen angeboten haben. Stattdessen haben die Opfer jedoch nur Billigprodukte erhalten. Das Ehepaar betrog seine 35 000 "Kunden" auf diese Weise offenbar um rund 3,7 Millionen Euro.

Das Angebot der mutmaßlichen Betrüger klingt zunächst verlockend: Beim "Europäischen Center für Verbraucheranalysen (EuCeVa)" kann man sich für eine "kleine Teilnahmepauschale in Höhe von nur 7,80 Euro im Monat" als Produkttester melden. Die Produkte könne man im Anschluss an den Test behalten. Die Internetseite suggeriert mit Bildern von Kameras, Bildschirmen und anderen technischen Geräten, dass es sich dabei um teils hochwertige technische Geräte handelt.

Tatsächlich aber erhielten die Tester statt hochwertiger Technik nur Billigwaren wie etwa Duftbäume. Nur im Kleingedruckten steht: Welche und wie viele Produkte ein Tester bewerten soll, entscheidet EuCeVa selbst.

34 Fälle aus den Jahren 2006 und 2007 werden nun vor dem Landgericht verhandelt. Obwohl seit Jahren vor Eu CeVa gewarnt wird, wirbt die Firma weiter im Internet um Tester. Laut Staatsanwaltschaft gehen immer mehr Anzeigen wegen Betrugs ein.