Es muss nicht immer höher, schneller, rasanter sein. Das konnte man an diesem Wochenende beobachten.

Auf dem Museumsgelände am Kiekeberg fand ein historischer Jahrmarkt statt. Begünstigt durch das schöne Herbstwetter hatte der wohl ganz Harburg und Umgebung angezogen. Vor allem Großeltern und ihre Enkel. Die einen, weil sie sich noch gut erinnern konnten an Schiffschaukel und Karussells mit Holzpferden, Jahrmarktsorgeln und historisches Riesenrad. Die andern, weil sie vermutlich erstmals eine Schiffschaukel kennenlernten und erlebten, dass man durch eigene Kraft die Höhe des Schwungs selbst bestimmen kann. Über allem lag der Duft von Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Bratwurst. Kurz: noch ein Jahrmarkt wie zu Großvaters Zeit!

Dazu ein Magier, der Watte in Bonbons verwandeln konnte und auf offener Bühne "gefährliche" Operationen durchführte sowie eine Rarität, die man wohl nur am Kiekeberg zu sehen bekommt. Der Schausteller, der auf einem Fahrradgestell sitzend mit Pedalkraft ein kleines Karussell antreibt und dabei die Musik noch mit der Hand macht: auf seinem Akkordeon. Atemberaubend für die Kids war auch die Hochseilshow. Der Artist, der nicht nur mit dem Fahrrad über das Seil balanciert, sondern auch in Holzschuhen, noch dazu mit verbundenen Augen. Das imponierte den Kindern mächtig. Ein kleines Mädchen auf den Schultern ihres Vaters sitzend kommentierte fachkundig: "Das ist ziemlich schwierig!" Dem hatte ein gleichaltriger Junge nur noch staunend hinzuzufügen: "Der spielt mit seinem Leben!"