Hobbykünstler locken mit dem Handwerkermarkt “Handgemacht“ viele Besucher auf den Winsener Schlossplatz

Winsen. Sein ältester Dachziegel stammt von 1669. Ein klassischer Biberschwanz von der Schwäbischen Alp. Außerdem hat Paul Schiffhauer aus Korbach viele mediterrane Ziegel im Angebot, Mönche oder Nonnen. Ihre Gemeinsamkeit: Alle haben sie einmal Häuser gedeckt oder Wände verkleidet bevor sie von dem Hobbykünstler zu Lampen umgestaltet wurden.

Am Wochenende stand Paul Schiffhauer mit seinen Ziegel-Lampen auf dem Kunst- und Handwerkermarkt "Handgemacht" auf dem Winsener Schlossplatz. 28 Aussteller aus ganz Deutschland präsentierten ihre Arbeiten, verkauften Schmuck, Töpferarbeiten, Seifen, Käse und Wurstwaren, Gartenkeramik und Radierungen - alles handgefertigt.

"Märkte mit einem solch hochwertigem Sortiment gibt es in Deutschland immer seltener", so Ingrid Berkau aus Malzow. Zusammen mit ihrem Mann Ulrich veranstaltete sie den Markt auf dem Schlossplatz - mittlerweile zum dritten Mal. Sie selbst ist Töpferin.

Den Markt gerade an diesem Wochenende zu veranstalten, kam nicht von ungefähr, waren wegen des verkaufsoffenen Sonntags und Oktoberfestes viele Leute in der Stadt unterwegs.

Gudrun Reunert aus Hörsten etwa inhalierte den Duft einer Seife. Sie konnte sich an den rosa-, blau- und orangefarbenen Kunst-Stückchen gar nicht satt sehen. Über 144 verschiedene Sorten hat Wolfgang Böhne aus Quickborn im Sortiment. Auf seinem Ausstelltisch auf dem Schlossplatz hatte er 60 Sorten ausgelegt. "Welche Düfte die Menschen am liebsten mögen, ist regional unterschiedlich", verriet Wolfgang Böhne. "In den USA geht Pfefferminz besonders gut, auf Sylt die Sorten Kaschmir und Gold und in konservativen Gegenden greifen die Menschen zu den Klassikern Lavendel und Rose."

Ein paar Stände weiter hatten sich zwei Jungs gerade Holzschwerter geschnappt. "Die sind von einer Tischlerei aus massiven Buchenholz gefertigt", so Daniel Hunker, Inhaber der Firma Spielevision aus Wolfsburg. Er setzt hauptsächlich auf Holzspielzeug. Das Highlight an seinem Stand: Ein etwa 30 Zentimeter langer Dolch in einer Lederscheide mit Hüftgurt und Drachenstempel. Wer den kaufte, bekam vor Ort seinen Namen eingraviert.