Wozu Musik nicht alles dienen kann. Als Therapie bei unterschiedlichsten Krankheiten wie auch als Kaufanreiz in unseren modernen Konsumtempeln, genauso gut aber als Stimmungsmacher im Bierzelt beim Oktoberfest wie ganz klassisch bei festlichen Anlässen, um die Feierlichkeit des Augenblicks zu unterstreichen.

Da bestellen die Organisatoren solcher Feste bei der Musikhochschule schon mal ganz profan "einen Mozart von fünf Minuten". Dagegen meint Wilhelm Busch: "Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden". Das dachte sich wohl auch jener Bauer in Bad Steben (Bayern) der mit einem voll aufgedrehten Radio versuchte, sein Maisfeld gegen gefräßige Wildschweine zu schützen. Der Song vom "Bett im Kornfeld" wird wohl nicht dabei sein.

Ob sich die Tiere tatsächlich von diesem Sound abschrecken lassen, muss die Zukunft zeigen. Jedenfalls wurde der Landwirt von der Polizei angehalten, die Musik etwas leiser zu drehen.

Einen ähnlichen Weg beschreitet bekanntlich die Deutsche Bahn. Sie will sich zwar nicht gegen Wildschweine schützen wohl aber gegen Junkies, Dealer und Typen aus dem Milieu. Dazu beschallt sie den Hamburger Hauptbahnhof dezent mit klassischer Musik.

Wie man hört, soll das helfen, bestimmte Randgruppen vom Betreten des Bahnhofs abzuhalten. Mozart und Beethoven, würden sich im Grabe umdrehen. Immerhin wusste schon Liä Tse: "Blüte und Untergang, Würde und Unwürde, edle und gemeine Gesinnung, alles drückt sich in der Musik aus und lässt sich nicht verbergen.