Wer einen festen Wohnsitz hat, kann sich freuen. Aber nicht jeder ist in der glücklichen Lage ein Dach überm Kopf zu haben.

Harburg. Menschen, die durch die Maschen des sozialen Netzes gefallen sind, machen sich Tag für Tag Gedanken, wo sie zu Essen und zu Trinken bekommen und wo sie des Nachts schlafen können. Notquartiere sind häufig ausgelastet und die Vermittlung einer Wohnung kommt für die Betroffenen eher selten vor. Auch im Bezirk Harburg sind Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen zumeist in Wohnunterkünften einquartiert.

Heinz Beeken, Arend Wiese und die SPD-Fraktion haben mit einer an die Bezirksverwaltung gerichteten "Kleinen Anfrage" den Sachstand prüfen lassen, denn ihrer Meinung bereite es zunehmend Schwierigkeiten, die Betroffenen in Notunterkünfte oder gar Wohnungen zu vermitteln. Beeken: "Wir wollten die Unterkünfte und die Anzahl der Plätze erfahren und auch die Zahl der in Wohnraum vermittelten Menschen." Das Bezirksamt meldet, dass im September alle 170 Plätze der Wohnunterkunft Wetternstraße 6 belegt waren. Die Wohnunterkunft Winsener Straße sei mit 247 von 271 Plätzen zu 91 Prozent ausgelastet, die Unterkunft Stader Straße 106a mit 17 von 30 zu 57 Prozent, Sinstorfer Weg 56 mit 20 von 26 zu 77 Prozent. Die zwölf Plätze der Wohnunterkunft Osterbaum 13 sind komplett belegt. Und von den 15 Plätzen des Hauses Stader Straße 288 waren im September elf Plätze vergeben, was einer Auslastung von 73 Prozent entspricht. Im ersten Halbjahr dieses Jahres vermittelte das Bezirksamt 78 Menschen aus Unterkünften und somit faktischer Obdachlosigkeit in eine Wohnung. In Unterkünften leben derzeit 17 Männer und eine Frau im Alter zwischen 18 und 25 Jahren.