Mit den Plänen des schleswig-holsteinischen Investors GWB hat die Gemeinde Jesteburg zum ersten Mal eine ernst zu nehmende Chance, das inzwischen fast zehn Jahre andauernde Festhallen-Gerangel zu beenden.

Wenn denn nach wie vor im Gemeinderat Konsens darüber besteht, dass Jesteburg ein Nahversorgungszentrum braucht, dann müssen jetzt zügig die planerischen Voraussetzungen für den Itzenbütteler Weg seitens der Politik umgesetzt werden.

Auch wenn die Planer andernorts längst davon abgekommen sind, Nahversorgungszentren auf der grünen Wiese zu bauen, in diesem Fall wäre die Lage ideal. Viele Jesteburger arbeiten in Hamburg. Bislang lassen die meisten von ihnen ihr Geld auch genau dort. Das bestätigte eine von der Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg in Auftrag gegebene Kaufkraftstudie. Mit einem neuen Einkaufszentrum direkt am Weg von der Arbeit könnte sich dieses Kaufverhalten zugunsten der Gemeinde schlagartig ändern.

Jesteburg würde damit nicht nur zwei, sondern gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Kaufkraft würde im Ort gehalten, die dringend für die Steuereinnahmen benötigten Gewerbeflächen würden bereit gestellt. Der Schützenverein würde endlich seiner jetzigen Schlüsselposition enthoben. Anstatt sein Potenzial darauf zu verwenden, einen Gemeinderat vorzuführen und eine Gemeinde in ihrer Entwicklung zu blockieren, kann sich der Verein dann wieder seinen originären Aufgaben widmen: Schießsport, Schützenfest und Königsbälle. Die alte Festhalle bleibt ja stehen.