Wer ist nicht berührt von den schrecklichen Schicksalen von Kindern wie Lara Mia, die verhungert und verdurstet aufgefunden worden ist oder vom kleinen Tim aus Elmshorn, der ebenfalls unter Misshandlungen zu leiden hatte. So lange, bis er starb.

Betreuer in den Erwin-Steffen-Kinderheimen sorgen dafür, dass Kinder nicht unter derartigen prekären Lebensumständen leiden müssen.

Was spricht also dagegen, sie auch in Hausbruch in ihrer Arbeit zu unterstützen?

Die Einstellung "überall, bloß nicht vor unserer Haustür", ist unter diesen Umständen mehr als verwerflich. Denn Verwahrlosung und Kindesmisshandlung findet sich nicht nur hinter den Wohnungstüren von Hochhaussiedlungen. Auch in den gutbürgerlichen Idyllen bleibt es oft nicht bei einer Ohrfeige, und wie man einem Kind einen geordneten, sicheren Tagesablauf mit geregelten, gesunden Mahlzeiten bietet, wissen manchmal auch gut verdienende Eltern nicht. Das Argument, das ein Kinderheim nicht in eine Gegend mit einer überproportional vertretenden Mittelstandsklientel passt, zieht also nicht.

Eine Umgebung, wie sie der Bredengrund bietet, kann sogar erheblich dazu beitragen, dass Kinder, die es eben nicht so gut hatten, ihre Verletzungen an Leib und Seele schnellstmöglich zu vergessen.

Und den Nachbarn verhilft ein Blick über den Gartenzaun vielleicht zu einer etwas humaneren Lebenseinstellung.