SPD und Verwaltung monieren die Metallzäune rund um das Gelände

Harburg. Das traditionelle Außenmühlenfest gilt als Harburgs größte Fete. Ebendiese bunte Harburgensie, die im August stattfand, hat es auf die Tagesordnung der Bezirksversammlung geschafft.

Und da Ortspolitiker Lokalpatrioten sind, diskutierten sich die Vertreter aller Parteien um die Ausgestaltung der Party die Köpfe heiß. "Erst mussten wir verhindern, dass im Rahmen des Feuerwerks eine Bombe gezündet wird, dann hatte sich der Veranstalter noch nicht einmal daran gehalten, dass wir eben keinen Absperrzaun rund um die Festmeile haben wollten. Das halten wir für nicht gelungen", so der SPD-Abgeordnete Michael Dose.

SPD-Chef Jürgen Heimath setzte noch eins drauf: "Es ist erstaunlich, dass die Verwaltung da nicht sofort eingegriffen hatte. Hier wurden die Begehrlichkeiten des Betreibers fokussiert." Denn Gastronom und Partyausrichter Heiko Hornbacher wollte mit der Feier im August eine neue Zielgruppe anpeilen. Alles sollte viel stilvoller sein als zuvor. Obwohl sich die Politiker im Hauptausschuss einmütig gegen eine Umzäunung ausgesprochen hatten, wurden Metallzäune aufgestellt - angeblich aus Sicherheitsgründen. Gäste mussten durch eine Art Eingangskontrolle zu den Festzelten. Das rief Unmut hervor. "Das sind ja amerikanische Verhältnisse - absolut übertrieben", so Dose. Das werteten FDP und CDU völlig anders. "Die Umzäunung wurde nicht generell abgelehnt. Wir wollen keine Unruhestifter auf unserer Party. Das wurde durch die Eingangskontrolle gewährleistet", sagte Rainer Bliefernicht, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksversammlung. Und er setzt nach: "Angetrunkene wollen wir dort auch nicht. Wir wollen ein anständiges Fest haben" Klar, dass die Anwesenden da nicht ernst bleiben konnten.

Der FDP-Abgeordnete Immo von Eitzen indes fühlte sich während der Sause "zum ersten Mal völlig sicher. Denn in den vergangenen Jahren musste man ja sehen, dass man aufgrund der vielen Betrunkenen nach 18 Uhr schleunigst dort wegkommt."

GAL-Fraktionsvorsitzender Ronald Preuß: "Es mag ja sein, dass der Zaun aus Sicherheitsgründen ein Erfolg gewesen ist. Der Stimmung mag er allerdings abträglich gewesen sein." Sogar Baudezernent Jörg Heinrich Penner meldete sich zur Zaunaffäre zu Wort: "Meine Mitarbeiter haben einen Schreck gekriegt, als sie bei der Begehung des Festgeländes die Absperrungen gesehen haben. Es war allerdings nicht möglich, die Zäune so schnell wieder zu demontieren." Künftig wollen sich die Politiker in den Fachausschüssen genauer mit der Ausgestaltung des Außenmühlenfests - mit oder ohne Umzäunung - befassen.

Ebenfalls für Aufregung sorgten die Auswirkungen der Sparbeschlüsse des Senats. "Die SPD ist der Reparaturbetrieb des Kapitalismus", sagte der SPD-Bezirksversammlungsabgeordnete Rafael Pilsczek. Außerdem beschwor er für den Bezirk düstere Zeiten herauf. Spielraum für Projekte gebe es nicht mehr. Genau wie alle anderen Parteienvertreter erwartet er vom Senat genauere Informationen vom Senat, wie sich der Sparhammer lokal auswirken wird.