Nur ein Satzfetzen war es, der mich aufhorchen ließ. “Im Alter werden die Augen schmaler“.

Ups, wer hat solch drohende Szenarien dort in den Verkaufsraum des Ladens geflötet? Ein recht junger Mann, schnieke gestylt, mit Schlips und Kragen und aalglattem Haar. Was der alles weiß, dachte ich und schlich um den Wundermann, der sein Schönheitsmittelchen dem Personal anpries, als ginge es ums Überleben. Mit diesem Schmalerwerden (verursacht durch hängende Lider, wie ich lernte) war es aber nicht genug. Auch alles andere würde der Anziehungskraft der Erde folgen und zu hängen beginnen. Folge: unerwünschtes Aussehen mit veränderten Konturen, die nicht entfernt an die straffe Schönheit von früher erinnern würden. So ist das nun mal, dachte ich, die ich den zweieinhalb Jahrzehnten des Beautyexperten schon um einiges voraus bin.

"Und das hilft?", fragte die leicht ungläubige Kosmetikverkäuferin den smarten Buben. Acht von zehn Damen seien mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, das hätte eine Studie ergeben. Zwei hätten einen neuen Freund, drei ihrer Ehe einen frischen Kick gegeben, die anderen würden Komplimente wie nie einheimsen. Hörte ich da wirklich richtig? Diese ganzen Ereignisse waren durch ein cremiges Wundermittel verursacht, das - wenn es denn wahr ist - Augen größer erscheinen lässt und Konturen fester? Was sagen denn die Glücksforscher dazu? Die wissen doch, wie das geht mit dem Wohlbefinden. Alles Mögliche trägt dazu bei, nur keine Creme gegen Hängepartien. Wer sich glücklich schätzt, hat diesen schönen Blick in die Welt, und das Drumherum spielt die geringste Rolle.