Kultusminister will keine gemeinsame Beschulung bis zur zehnten Klasse

Jesteburg/Winsen. Das Projekt Jesteburger Modellschule ist gestorben. Nach Informationen des Abendblatts erteilte gestern Jan ter Horst, Leiter der Abteilung 3 im niedersächsischen Kultusministerium, Vertretern des Kreistags, aus Jesteburg und der Schulinitiative eine Absage. Es hieß, dieses Schulmodell, das die Schulinitiative gemeinsam mit Pädagogen der Lüneburger Leuphana Universität konzipiert hatte, sei in Niedersachsen nicht umsetzbar. Die gemeinsame Beschulung aller Kinder bis zur zehnten Klasse sei vom Kultusministerium unter Minister Bernd Althusmann (CDU) nicht gewollt.

Wie mehrfach berichtet, hatte sich bei der aufkommenden Diskussion um Standorte für die neuen Gesamtschulen auch Jesteburg für dieses Schulangebot beworben, aber eine Absage aus dem Kreistag des Landkreises Harburg erhalten. Die Kreistagsmitglieder hatten sich mehrheitlich für den Standort Buchholz entschieden. Die inzwischen von Jesteburger Eltern gegründete Schulinitiative gab nicht auf. Mit der Leuphana Uni erarbeiteten sie das Konzept für eine Jesteburger Modellschule.

So ganz überraschend sei dieses Aus für die Modellschule aus Hannover allerdings nicht gekommen, sagt Steffen Burmeister, Mitglied der Initiative: "Es war uns schon im Vorwege signalisiert worden, dass Hannover unsere Idee nicht mittragen würde. Dennoch ist es verwunderlich, dass das ganze Thema weniger der demografischen Entwicklung folgt, sondern ein politisches Problem ist. Es ist schade, dass diese Chance für eine neue Schulidee nicht genutzt wird." In der heutigen öffentlichen Schulausschusssitzung des Kreistages im Kreishaus, die um 15 Uhr beginnt, soll die Entscheidung aus Hannover den Ausschussmitgliedern bekannt gegeben werden.