Beratungsstellen und die häusliche Pflege setzen auf kurze Informationswege

Winsen. Sucht- und Schuldnerberatung, "Essen auf Rädern", Einkaufshilfe für alte Menschen - seit diesem Monat sind die zwei Säulen der Winsener Diakonie, das Diakonische Werk mit seinen Beratungsstellen sowie die häusliche Pflege der Diakoniestation Winsen und Hittfeld, wieder unter einem Dach vereint. Im Haus der Diakonie. Am heutigen Mittwoch werden die 14 Räume Im Saal 27 eingeweiht.

Bis vor wenigen Wochen war die Diakoniestation im Krankenhaus Winsen angesiedelt. Menschen, die zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten Hilfe suchten, mussten Beratungsstellen in der Rathausstraße aufsuchen. "Natürlich hatte diese zentrale Lage in der Innenstadt auch Vorteile", so Wilfried Staake, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit beim Kirchenkreis Winsen. Die hohen Mietpreise in der Innenstadt waren ein Grund für den Umzug - der Wunsch, alle Einrichtungen unter einem Dach anzusiedeln, ein anderer.

"Viele Hilfesuchende kommen mit Mehrfachproblematiken", so Wilfried Staake. Nicht selten greife jemand, der unter einer Schuldenlast leide zum Alkohol. So sind die Wege zu den einzelnen Beratungsstellen sehr kurz, können sich die einzelnen Berater besser austauschen. Außerdem sei der Pachtvertrag des Vormieters ausgelaufen - der Zeitpunkt für einen Umzug war günstig, so der Kirchkreismitarbeiter.

Schon seit den 1970er-Jahren existiert das Diakonische Werk Winsen als ein Angebot des Kirchenkreises. Bis heute wurden dort das BISS, die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt im Landkreis Harburg, die Lebensberatung, Schuldnerberatung, Schwangerenberatung, die soziale Beratung sowie die Suchthilfe angesiedelt. 1 100 Menschen suchen jährlich die Winsener Diakonie auf, oft mehrfach, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Tendenz steigend.

Auch die Diakoniestation Winsen ist seit ihrer Gründung in den 1970er-Jahren stetig gewachsen. Zurzeit versorgen zwölf Pflegekräfte sowie etwa 20 Haus- und Familienpflegerinnen die Patienten in und um Winsen, leisten neben den klassischen Pflegediensten Einkaufshilfe und versorgen Kinder von erkrankten Schwangeren.

Vor 15 Jahren waren das Diakonische Werk sowie die Diakoniestation Winsen aus dem Gebäude in der Straße Im Saal ausgezogen. "Jetzt kehren wir zu unseren zentralen Wurzeln zurück", so Wilfried Staake.