Jeder hat so seine eigenen Gewohnheiten beim Einkaufen der Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs.

Einer geht in diesen Supermarkt, der andere bevorzugt jenen Discounter. Zum Glück gibt es hier und da auch noch Fachgeschäfte. Meistens Bäcker, aber auch noch Metzger und Fischhändler, ganz selten noch einen sogenannten "Tante Emma" Laden.

Im Gegensatz zu den Supermärkten wird man dort noch individuell bedient. Wer da öfter einkauft, zählt zu den Stammkunden. Auf der nach oben offenen Kundenskala steht man dann zunächst auf dem Platz, der einen lediglich über das Produkt identifiziert.

Also zum Beispiel die Dame, die immer Lammlachse wählt oder der Herr, der sich sein Brot stets in Scheiben schneiden lässt. Kauft man hier noch öfter ein, steigt man auf der Skala. Dann wird man bereits namentlich angesprochen. Da fühlt man sich schon wichtig.

Dieser Status kann eigentlich nur noch übertroffen werden, wenn der Chef persönlich unverhofft im vollen Verkaufsraum auftaucht und den Kunden namentlich begrüßt, denkt man und fühlt sich hofiert. Dennoch lässt sich auch dies noch steigern, wie ich es jetzt erlebt habe.

Wir kaufen unseren Fisch immer an einem bestimmten Tag in der Woche. Letzte Woche jedoch klappte das nur um einen Tag versetzt. Als ich den Laden betrete, strahlt mich die junge Verkäuferin freundlich an und sagt: "Ich habe Sie gestern vermisst!" Da habe ich mich derart geschmeichelt gefühlt, dass ich am liebsten den ganzen Laden aufgekauft hätte. Aber wie hätte ich das meiner Liebsten erklären sollen.