Hamburger Sinfoniker eröffnen die Saison der Harburger Musikgemeinde

Harburg. Die Hamburger Sinfoniker eröffneten am Sonnabend in der Friedrich-Ebert-Halle unter der Leitung von Kevin John Edusei die Konzertsaison der Harburger Musikgemeinde.

Die Zuschauer der in der bis zum letzten Platz gefüllten Friedrich-Ebert-Halle erlebten ein mit Freude aufspielendes Orchester, welches gleich zu Beginn mit der Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy ein fantastisches Werk zu Gehör brachte. Mendelsohn war einer der wenigen, der es schaffte in seinen Kompositionen das Gleichgewicht zwischen Tradition und dem romantischen Gestus im Komponieren zu halten.

Dieses Gleichgewicht zwischen Form und Poesie, das Herumschlagen mit der Divergenz von programmatischer Fixierung, poetischem Gehalt auf der einen und absolut verstandener Form auf der anderen Seite, war stets das, was Mendelssohns Werke so ein labiles Gebilde aus Form und Detailstruktur werden ließ.

So liegt dieser Ouvertüre auch im erweiterten Sinn eine Sonatenhauptsatzform zugrunde, wobei man nicht von einem ersten Thema sprechen kann, was hier in den ersten Acht Takten vorgestellt wird, vielmehr ist das 'Hebriden-Motiv' eintaktik und wird durch Transformationen und Wiederholungen weiterverarbeitet.

So diese große Form als Grundlage auf der einen Seite, leuchtet Mendelssohn die Klangfarbe der einzelnen Instrumente genau aus und schafft damit und mit motivischer Arbeit, poetische und programmmatische Deutungsmöglichkeiten. Das Orchester schaffte es bravourös diese feinen Details heraus zu kitzeln und die der Ouvertüre innewohnenden Stimmungen plastisch werden zu lassen.

Es folgte im Anschluss Mozart Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur KV 482 Nr.22 mit der jungen Pianistin Lauma Skride. Schon im Vorspiel des Orchesters wurden rhythmische Ungenauigkeiten deutlich, die sich im Verlauf nicht besserten, so spielten die souverän, analytisch spielende Pianistin und die Hamburger Sinfoniker nebeneinanderher, ohne jedoch wirklich gemeinsam zu musizieren. Das Publikum honorierte trotz dessen die Pianistin mit lang anhaltenden Ovationen und sie dankte mit einer kurzen Zugabe.

Nach der Pause erklang Brahms Sinfonie Nr.3 F-Dur op. 90. Hier lief das Orchester zu Höchstform auf und bot die bekannte Sinfonie mit Ausdruck und Tiefe dar. Langanhaltender Applaus trug der gelungenen Aufführung Rechnung. Das nächste Konzert der Harburger Musikgemeinde ist am 12. Oktober mit den Fantasias Flamencas.