Mehr Platz für Fußgänger und mehr Parkraum im Reiherstiegviertel

Wilhelmsburg. Diesmal saß er zwar nicht auf dem Bagger und erfüllte sich einen "Kindheitstraum". Aber Mitte-Chef Markus Schreiber, 50, war trotzdem so gut gelaunt wie vor einem Jahr, als er mit ein paar Rammstößen die Bauarbeiten für die Quartiersachse Mannesallee eingeleitet hatte. Damals hatte der Sozialdemokrat aus Finkenwerder mit der Baggerschaufel eine Hochbeeteinfassung aus Granit auf dem Emmaus-Kirchplatz zerstört.

Jetzt konnte Markus Schreiber das Resultat der ein Jahr dauernden Bauarbeiten begutachten und gemeinsam mit 200 Wilhelmsburgern den ersten Bauabschnitt der Quartiersachse Mannesallee einweihen.

Die Mannesallee ist die zentrale Ost-West-Verbindung im Reiherstiegviertel vom Veringkanal zum Aßmannkanal. Hier hat der Bezirk Mitte Mittel der Städtebauförderung in Höhe von 1,6 Millionen Euro investiert.

Dafür gibt es jetzt einen gepflasterten, autofreien Kirchplatz mit zwei Meter langen Sitzbänken - 20 neue, kleinwüchsige Bäume sollen für eine "Kirchgarten"-Atmosphäre sorgen. Der Mannesallee-Platz hat zwei große Rundbänke und kleinwüchsige Bäume erhalten. Zwischen Veringstraße und Emmaus-Kirchplatz gibt es jetzt mehr Stellplätze als zuvor - um dem "hohen Parkdruck" zu begegnen. Die Gehwege wurden auf mindestens zwei Meter ausgebaut. Die Straße wurde neu geteert. Und es gibt neue Laternen und neues "Straßenmobiliar": Bänke, Papierkörbe, Fahrradbügel und Poller.

Marina Lindemann, 34, Vorsitzende des Sanierungsbeirates Südliches Reiherstiegviertel erinnerte an das gelungene Beteiligungsverfahren. "Die Straße ist heller und freundlicher. Die Fußgänger haben mehr Platz, und die Autos haben mehr Parkplätze."

Doch nicht alles sei perfekt gelungen, sagte Marina Lindemann. Für den Gehweg hätten die schönen Vorgärten an manchen Häusern gelitten. Die Bushaltestelle Mannesallee sei nicht, wie anfangs angedacht, verlegt worden. Der Übergang Veringstraße/Mannesallee sei immer noch nicht sicher. Und die Übergänge der Pflasterung zwischen Alt und Neu seien an manchen Stellen nicht gelungen.

Marina Lindemanns Bitte an die Stadtverwaltung: "Nicht nur bauen, sondern auch regelmäßig pflegen und instand setzen. Mein Wunsch an uns alle: dass wir freundlich und liebevoll miteinander umgehen, auch mit der Stadt, in der wir wohnen."