Zwei Künstlerinnen bei “Alles wird schön“

"Ausweitung der Kampfzone" hieß einst das Buch des französischen Romanciers Michel Houellebecq, das den Kampfbegriff auch auf die Geschlechterverhältnisse ausdehnte. Ob die Künstlerin Kaethe Haase-Kornstein, die jetzt bei "Alles wird schön" in Heimfeld ausstellt, mit dieser Kampfzone etwas anfangen könnte? Ihre neuste Installation trägt zumindest den Titel "Sexy poor" und besteht aus Hunderten von Fotos.

In dem Kunstfeld ihrer Installation möchte die Künstlerin sexuelle Wesen in Verwirrung zeigen, Momente von Verletzlichkeit und Intimität zwischen Grenzenlosigkeit und Eingesperrt-Sein. Mit poetischem Humor zeigt die Künstlerin Kaethe Haase-Kornstein dabei eine Schönheit im Schrecklichen.

Und als würde das noch nicht reichen, eröffnet parallel ihre Künstlerkollegin Eva Koslowski ebenfalls ihre Schau bei "Alles wird schön" in Harburg, die ihren künstlerischen Kampf mit 3000 Socken dokumentiert: eine schwarze Sockenwand feinster Damennylonsöckchen nimmt den Betrachter als skurriles Objekt im Raum gefangen.

Koslowski verarbeitet gewöhnlich Kleidung zu Objekten der besonderen Art: Ein Nachthemd verschmilzt mit Strumpfhosen, und die Künstlerin eignet sich ihre skurrilen Skulpturen von äußerster Flüchtigkeit sogar noch an, indem sie versucht, in ihnen zu posieren. All das wird fotografisch dokumentiert. Eröffnung am 23. September, 19 Uhr bei "Alles wird schön", Friedrich-Naumann-Str. 27.