Bezirk Mitte renoviert die schlimmsten Anlagen mit 375 000 Euro

Rothenburgsort/Veddel. SPD und GAL im Bezirk Mitte wollen die Spielplätze für 375 000 Euro "revitalisieren" - also schöner und moderner machen. Das haben beide Parteien mit Zustimmung der Linken und gegen die Stimmen von CDU und FDP in der jüngsten Sitzung der Bezirksversammlung Mitte beschlossen. "Damit schafft die Bezirksversammlung zumindest ein wenig finanziellen Spielraum für den Unterhalt der 115 Kinderspielplätze im Bezirk Mitte", sagt der haushaltspolitische Sprecher der SPD, Ralf Neubauer, aus Finkenwerder.

176 000 Euro fließen in den Hamburger Süden: 80 000 Euro nach Rothenburgsort, 65 000 Euro nach Finkenwerder, 20 000 Euro auf die Veddel und 11 000 Euro nach Wilhelmsburg. "Die Spielplätze befinden sich teilweise in einem desolaten Zustand. Seit Jahren werden nahezu flächendeckend Spielgeräte nur noch abgebaut, die Spielplätze werden kaum noch gepflegt", sagt der Ralf Neubauer.

Der Grund, auf den das Fachamt Management des öffentlichen Raumes seit Langem immer wieder hinweise: Dem Bezirksamt fehlen Personal und Haushaltsmittel. "Die Mittelzuweisungen des Senats sind völlig ungenügend." In dem Antrag von SPD und GAL heißt es: "Anfragen und Beschwerden aus der Bevölkerung häufen sich, ohne dass das Fachamt aufgrund der haushalterischen Situation darauf adäquat reagieren könnte. Die Ausstattungsvielfalt auf den Spielplätzen leidet darunter, dass Neuanschaffungen oder das Ersetzen defekter Geräte kaum möglich sind, insbesondere bei größeren Geräten (Seilbahnen, Kombispielgeräte, Holländerscheiben). Gleichzeitig sind auf vielen Spielplätzen dringende Pflegemaßnahmen nötig, denn stark verkrautete oder überwachsene Sitzbereiche und Abfallbehälter, verschmutzte Spielflächen, die zunehmende Vermüllung und Vandalismusschäden lassen diese Spielplätze sehr ungepflegt wirken."

Die rot-grüne Koalition in Mitte sprang nun mit eigenen Mitteln in die Bresche. Doch auch das ist keine Dauerlösung. Denn die 375 000 Euro, die die Bezirksversammlung nun zur Verfügung gestellt hat, stehen aus dem Haushaltstitel "Maßnahmen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes" zur Verfügung, den der Senat ab dem kommenden Jahr ebenfalls streichen will. Hintergrund: Für das Durchführen von Genehmigungsverfahren für Großwerbeanlagen hatten die Bezirke in diesem Jahr "Prämien" bekommen - damit werden die Spielplätze instand gesetzt.

65 000 Euro fließen nach Finkenwerder. Damit kann nun die Half Pipe im Rüschpark repariert werden. Derzeit ist die kaputte Anlage mit einem Bauzaun abgesperrt. Das Bezirksamt hatte sich erfolglos um einen Sponsor für die 15 000 Euro teure Reparatur bemüht. Außerdem stehen 10 000 Euro für "Intensivpflegemaßnahmen" und 40 000 Euro für neue Spielgeräte am Kinderspielplatz Finkenwerder Landscheideweg zur Verfügung. Dort hatten Eltern bereits Unterschriften wegen des "unbefriedigenden Zustandes" des Spielplatzes gesammelt.

Für 20 000 Euro werden kaputte Spielgeräte auf dem Kinderspielplatz Bergedorfer Heerweg in Rothenburgsort durch ein "Kombinationsspielgerät" ersetzt. Weitere 60 000 Euro stehen für die Herrichtung des "Hexenpark" (Carl-Stamm-Platz) nebst angrenzendem Kinderspielplatz zur Verfügung. In Wilhelmsburg wird für 11 000 Euro die Seilbahn am Karl-Arnold-Ring erneuert. 20 000 Euro fließen in die Veddeler Spielplätze Katenweide und Wilhelmsburger Straße.