Neues Künstlerquartier in alter Schule

Wilhelmsburg. Der alte Schulbau an der Rahmwerder Straße in Georgswerder wird in Zukunft ein Quartier für Künstler, mit Atelier- und Studioräumen auf vier Etagen. Am Wochenende besuchte Hamburgs Kultursenator Reinhard Stuth das Schul- und Künstlerfest an der Schule, zu dem die Schulleitung, der Verein Künstlerhaus Georgswerder und der Arbeitskreis Georgswerder eingeladen hatten. Stuth lobte bei seinem Rundgang die Aktivitäten, die zu einer Aufwertung des Stadtteils beitragen würden und signalisierte Unterstützung.

Noch ist das alte Schulgebäude nicht komplett geräumt. Eine Holzwerkstatt, Räume der Schulverwaltung und eine Hausmeisterwohnung werden noch genutzt.

Voraussichtlich 2013, wenn mit dem Höhepunkt der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Wilhelmsburg auch das neue Bildungs- und Gemeinschaftszentrum "Tor zur Welt" an Krieterstraße und Buddestraße in Betrieb genommen wird, wird auch der Betrieb in der Schul-Zweigstelle Rahmwerder Straße neu geordnet und der Altbau mit aller Wahrscheinlichkeit komplett dem Verein Künstlerhaus Georgswerder übergeben werden können.

Vier Künstler haben bereits ihre Ateliers und Studios in dem alten Schulgebäude eingerichtet: Die beiden Fotografen Michael Eicks und Gerhard Wollin, die Künstlerin Katrin Graalmann (Linolschnitte/Drucktechniken) und die Malerin Shan Shan Wei-Blank (Ölmalerei/Aquarelle).

Michael Eicks, der auch Vorsitzender des Verein Künstlerhaus Georgswerder ist, sagt, die mit der Schulbehörde ausgehandelten Nutzungskonditionen für die ehemaligen Schulräume seien entgegenkommend, beliefen sich weitgehend auf die Zahlung der Nebenkosten.

Noch vor zwei Jahren hatten Bewohner Georgswerders für den Erhalt ihres Schulstandorts gekämpft, der im Zuge der ursprünglich geplanten Schulreform geschlossen werden sollte. Nun zeigt sich Christoph Frank, Schulleiter der "Elbinselschule" (ehemals Schule Buddestraße) glücklich, dass der Standort der Zweigschule an der Rahmwerder Straße für die Zukunft als langfristig gesichert gilt. "Wir haben an unserem Hauptsitz wegen des jetzt beginnenden Schulneubaus Tor zur Welt bereits vier vierte Klassen an der Rahmwerder Straße unterbringen können. Die Kinder werden nun täglich mit einem Schulbus nach Georgswerder gebracht", sagt er.

Die übrigen Schüler am Hauptsitz sind mit ihren Klassen in Unterrichts-Container eingezogen, die zuvor als Zwischenquartier in Harburg dienten, beim Schulneubau Maretstraße (Bildungs- und Gemeinschaftszentrum "Feuervogel").