Mehr als 30 Organisationen suchen bei der Freiwilligenbörse am 25. September nach Unterstützern

Harburg. "Als ich in den Ruhestand ging", sagt der Harburger Hanns Wardenphul (74), "da habe ich zu Hause vom Keller bis zum Boden alles aufgeräumt." Doch danach wollte sich der frühere Industriemeister nicht hinsetzen und Däumchen drehen. Er begann sich ehrenamtlich zu engagieren, und bringt nun bereits seit mehreren Jahren sein organisatorisches Talent beim Lokalen NachhaltigkeitsNetzwerk "Harburg21" ein. Wardenphul ist auch aktiv in der Steuerungsgruppe der Harburger Freiwilligen-Börse.

Die inzwischen vierte Freiwilligenbörse am Sonnabend, 25. September, 11 bis 17 Uhr, im Harburger Rathaus, rückt insgesamt 33 teilnehmende Organisationen ins Rampenlicht, die allesamt ein Ziel verfolgen: Sie suchen nach neuen freiwilligen Helfern, die wie Wardenphul ehrenamtliche Hilfe leisten. Besucher der Freiwilligenbörse haben den Vorteil, dass sie sich an den Ständen der Organisationen umfassend informieren können und sich auf der Suche nach einem passenden Verein weite Wege sparen.

Ehrenamtliche Helfer suchen beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz, der Weiße Ring, der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Hospizverein oder auch die Deichwacht Finkenwerder/Harburg. Die 1963, ein Jahr nach der Flutkatastrophe, vom damaligen Innensenator Helmut Schmidt gegründete Deichwacht wird beispielsweise vor dem Harburger Rathaus mit Sandsäcken und allerhand technischem Gerät erwartet. Nicht nur bei Hochwasser kümmern sich die Deichschützer um die Sicherheit in ihrem Revier an der Elbe. Für die ehrenamtliche Arbeit werden Männer wie Frauen mit technischem Verständnis gesucht.

Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg unterstützt die Freiwilligenbörse als Schirmherr der Veranstaltung. Er sieht dabei die bisher auf Bezirksebene geleistete Arbeit als vorbildlich an und reagiert mit seiner Einschätzung auf die jetzt von der Hamburger Sozialbehörde gestarteten Aktionstage "Nachbarschaft verbindet", die ebenfalls die Förderung ehrenamtlicher Unterstützung zum Ziel haben. Peter Kröger vom Sozialraum-Management des Bezirksamts, zuständig für bürgerschaftliches Engagement, hält das diesjährige Angebot der Freiwilligenbörse für nochmals verbessert, weil auch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm organisiert worden ist, eine Kinderbetreuung mit Vorlese- und Malecke oder auch eine von der Hamburger Volksbank unterstützte Gewinnaktion. Und um 14 Uhr wird beispielsweise Jens Schunk - er engagiert sich selbst als Zeitspender beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) - vortragen, was man wissen muss, wenn man sich freiwillig engagieren möchte.

Birgit Przybylski, Vorstandsmitglied der Behinderten Arbeitsgemeinschaft Harburg und Mitorganisatorin der Freiwilligenbörse, hebt hervor, dass ehrenamtliches Engagement für alle ein Gewinn ist - auch für denjenigen, der seine Leistung freiwillig zur Verfügung stellt. Przybylski: "Jeder erweitert dabei seinen Horizont, sei es bei der Begleitung eines älteren Menschen beispielsweise zu einer Theaterveranstaltung oder beim Vorlesen in einem Kindergarten. Dankbarkeit ist ihnen gewiss. Ein gutes Gefühl." Ehrenamtliche geben bei der Börse Auskunft zu ihren Erfahrungen.