Der S-Bahn Hamburg wurde vergangene Woche in Köln der “ÖkoGlobe 2010“ verliehen.

Grund für die Auszeichnung: Als erstes Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland setzt sie seit Anfang 2010 ausschließlich Ökostrom für den Betrieb ihrer Fahrzeuge ein und vermeidet damit vollständig CO2-Emissionen. Aber was nützt der sauberste Strom, wenn man ihn nicht richtig anwendet? Zum Beispiel bei den Stationsansagen in den Zügen.

Fahre ich doch dieser Tage mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof, als ich vor Veddel stutze bei der Durchsage: "Harburg Rathaus". Ich hielt das zunächst für einen einmaligen Lapsus. Aber bei der Einfahrt nach Hammerbrook: "Nächster Halt Harburg". Das setzte sich fort bis der Hauptbahnhof mit "Wilhelmsburg" angekündigt wurde. Hier stimmte nicht einmal mehr: "Ausstieg links". Uns Einheimischen könnte das ja fast egal sein. Aber ich dachte an unsere Gäste. Wie sollten die sich zurechtfinden?

Waren das noch Zeiten als die Ansagen live gemacht wurden. Da fiel auch schon mal das eine oder andere persönliche Wort des Fahrers. Nun wird einfach der Rekorder eingeschaltet und wenn die Zugfahrt in Harburg Rathaus beginnt und der "Triebfahrzeugführer" - wie das im Bahnjargon heißt - sein Band stattdessen ab Neugraben einstellt, dann ist die Ansage - auch wenn sie vom Band vielleicht deutlicher klingt - eben immer drei Stationen "zu spät" und das passt dann natürlich auch wieder ganz genau zur Bahn.