Auf der Schlossinsel im Harburger Binnenhafen tut sich was: Gerade wurde im Beisein einer Tagesschau-Moderatorin der Grundstein für das Wohnprojekt “BalanceBay“ gelegt.

162 Luxuswohnungen für Menschen mit genügend Geld sollen hier entstehen. Sie können mit ihrer Motoryacht direkt vor ihrer Haustür anlegen - insgesamt sollen 230 Wohneinheiten auf der Schlossinsel gebaut werden.

Gewiss: Die neuen Bewohner werden sich in ihrem neuen Domizil über Duplikate eines Kunstobjektes aus dem Museum of Modern Art in New York freuen. Für Erbauung sorgt auch eine Stretchingzone und eine Laufschuhreinigung direkt vor der Haustür. Aber vor allem kommt es den künftigen Bewohnern der Schlossinsel auf die maritime Atmosphäre im Binnenhafen an.

Für die sorgen zum einen die Hausboote von Gunter Gabriel und Gleichgesinnter sowie die Segler, die über die Süderelbe schippern. Aber wenn die "Balancer" wissen wollen, wie es vor gar nicht langer Zeit einmal war in ihrem Beritt, dann sollten sie einmal über das Kopfsteinpflaster des Lotsekais stiefeln. Über dem Pflaster thront der frisch renovierte Kran der Harburger Traditionsfirma Mulch. Es sind Industrierelikte wie dieser gelbe Portaldrehkran, die dem Harburger Binnenhafen Kraft und Seele geben. Sie zeugen von einer Zeit, in der hier noch Tag und Nacht geschuftet wurde. Sie zeugen von Arbeitern, die niemals geträumt hätten, dass auf der Keimzelle Harburgs einmal ein Refugium für Reiche entstehen würde.