Überall liegen Kochbücher aus. Egal, ob ich in der Buchhandlung, im Supermarkt oder im Möbelgeschäft bin. Angeblich sollen die Deutschen auch gar nicht mehr kochen können.

Und darunter würde die Gesundheit leiden. Dann würden die Kochbücher helfen und sollten sogar auf Rezept zu erwerben sein.

Andererseits haben die modernen Menschen immer weniger Zeit zum Kochen, obwohl es alles Mögliche schon vorgefertigt gibt. Keiner muss Nudeln selbst herstellen, sondern er braucht sie nur aus der Packung in das kochende Wasser geben. Die Soße dazu gibt es wahlweise fertig aus dem Glas zum Aufwärmen oder aus der Tüte zum Anrühren und Aufkochen.

Trotzdem kaufen viele lieber Fertiggerichte und wärmen sie in der Mikrowelle. Oder gehen zu einer Fast-Food-Station.

Warum also gibt es inzwischen in fast jedem Haushalt einen ganzen Stapel Kochbücher? Meine Großmutter kam mit einem Kochbuch aus. Meine Mutter besaß jahrzehntelang zwei. Ich habe in der Küche inzwischen eineinhalb Regalmeter Kochbücher, die ich regelmäßig abstauben muss. In jedem sind tolle Rezepte, doch tatsächlich koche ich nur ein bis drei pro Buch nach. Die anderen sind mir zu kompliziert. Doch wegwerfen mag ich die Bücher auch nicht.

Wer schaut also überhaupt in die Kochbücher hinein? Aber vielleicht beruhigen sie ja das Gewissen und man schafft sie sich deshalb an. Oder Freunde verschenken sie, in der Hoffnung, beim nächsten Mal etwas Besseres vorgesetzt zu bekommen.