Auf dem Sand lockt jetzt ein Kaffeestand, und Fischhändler Blockhaus übernimmt Marktlounge

Harburg. Zum Einkaufsbummel auf dem Markt gehört auch ein Klönschnack - das sehen die Abendblatt-Leserinnen Karin Banzhaf und Lisel Dedecke und viele andere Harburger auch so. Deshalb sind sie froh, dass es nun den Stand von Daniel Wernecke und Franz-Alexander Bernhard auf dem Wochenmarkt gibt. Dort werden nicht nur Kaffee, Cappuchino und Co. angeboten, sondern unter anderem heiße Waffeln, amerikanische Cupcakes mit Schokoladen- und Fruchtaroma sowie selbst gebackener Apfelkuchen. Außerdem sind Eis, frisch gepresster Orangensaft und andere Erfrischungsgetränke zu haben.

Die Harburger kennen Wernecke und Bernhard schon aus dem Café Eistraum an der Lämmertwiete. "Dort waren wir neun Jahre lang. Jetzt war es Zeit, mal was anderes zu machen", so Wernecke. Eigentlich gehörte ein Stand auf dem Sand nicht zu den Zukunftsplänen. "Wir wollten in die Catering-Branche einsteigen und hätten uns vor einigen Wochen nicht träumen lassen, hier zu verkaufen", sagt Bernhard.

Der Vorschlag kam von den Stammkunden. Bernhard: "Dann haben wir es einfach ausprobiert." Und der Laden in Kombination mit Catering läuft. Wenn das Wetter mitspielt, werden Tische und Stühle vor dem Stand aufgebaut. Für Frühaufsteher steht bis 9 Uhr Coffee-to-go", ein Becher Kaffee zum Mitnehmen für günstiges Geld, bereit. "Das Flair ist toll, fast wie auf Märkten in Frankreich, nur mit nicht ganz so super Wetter", schwärmen Wernecke und Bernhard. Banzhaf und Dedecke, die sich ihren Latte Macchiato schmecken lassen, nicken. "Das hat bisher auf dem Markt gefehlt. Man möchte ja nicht nur einkaufen, sondern auch eine nette Atmosphäre haben", sagt Banzhaf. Und weshalb sollte das in Harburg nicht möglich sein. "Welcher Stadtteil hat schon so einen täglich stattfindenden Markt. Da kann man doch etwas draus machen", so Dedecke.

Anpacken, etwas draus machen, das ist auch die Devise von Fischhändler Gerd Blockhaus. Als er erfuhr, dass die ehemaligen Betreiber der beliebten Marktlounge aufgeben und auswandern wollen, fackelte er nicht lange. "Ich wollte die Lounge unbedingt halten", so Blockhaus. Das große grüne Zelt mit den Sitzgelegenheiten gilt als Treffpunkt für Marktleute und Kunden. Dass es dort einen Mittagstisch mit Bratwurst-Pommes und anderen deftigen Gerichten gibt, kennen die Harburger schon.

Jetzt stehen unter anderem Frühstücksbuffett, Salat und Lachsbrötchen auf der Karte sowie Hausmannskost wie Hochzeitssuppe und Schnitzel auf der Speisekarte. Darum kümmert sich der neue Marktlounge-Koch Peter Raufer. "Alles wird gut angenommen. Wir sind zufrieden", so Blockhaus. Für ihn ist es der Einstieg in eine neue Branche. "Warum auch nicht, man muss flexibel sein." Eines hat sich indes an seinem neuen Stand nicht geändert: Die Brötchen mit frischem Lachsaufschnitt sind schnell ausverkauft.