Die Profiloberstufe der Gesamtschule Harburg erforscht gefräßige Schalentiere

Neuland. Es ist eine kleine Muschel, die die 22 Schüler der GSH-Oberstufe interessiert. Im Schatten der Autobahnbrücke über die Süderelbe nehmen sie Bodenproben um festzustellen, wie viel asiatische Körbchenmuscheln sich im Schlick verstecken. An den Ergebnissen der Forschungsarbeit der Schüler, die die Technische Universität mit Gerät und Personal unterstützt, ist selbst die Behörde für Soziales und Umwelt (BSU) interessiert. Denn bislang hat man sich in Hamburg mit dem eingeschleppten Schalentier nicht beschäftigt.

"Ökosystemforschung" heißt der Bereich, mit dem sich die Profiloberstufe der GSH beschäftigt. Dahinter versteckt sich nicht nur viel Theorie, sondern echte Forscherarbeit. Eine Kooperation mit "Klimmzug Nord", einem von TuTech koordinierten Projekt, das strategische Anpassungsansätze zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg entwickelt, bringt die Schüler die Schüler weit nach vorn. Denn die TU ist der größte Partner bei dem Projekt. Die stellte dann auch wissenschaftliches Gerät wie GPS oder einem kleinen Forschungsschiff zur Verfügung, damit die Schüler echte Ergebnisse erzielen können.

Die sind auch nötig. Denn die asiatische Körbchenmuschel ist ein gefräßige Schalentier, das bis 8000 Nachkommen in Elbe setzt und so die heimische Fauna schädigt.

"Wir haben an der Süderelbe umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, um den Status der Muschel festzustellen", sagt Lehrer Olaf Zeiske, der über alte Verbindungen die TuTech-Kooperation mit eingefädelt hat. "Die asiatische Körbchenmuschel ist eine Muschelart, die vor einigen Jahrzehnten Europa besiedelt hat und sich zunehmend hier breit macht." In anderen Bereichen wie im Rhein und in der Weser hätte sie bereits zu "starken Verschiebungen der Lebensgemeinschaften geführt". Für die Süderelbe gibt es zwar noch keine Ergebnisse. Aber schon Erkenntnisse. Der Muschel ist es vermutlich hier zu kalt. Die Schüler haben nur kleine, etwa ein Jahr alte Exemplare gefunden.

Auch ist die Population nicht so dominant wie in anderen Flüssen. Von den Elternmuscheln sind nur die leeren Schalen zu finden. Die Schalentiere, die bis zu zehn Jahre alt werden können, haben offenbar die harten Winter nicht überlebt. Alle Ergebnisse der GSH-Forscher werden am 24. September im Rahmen der Klimawochen in der Europapassage vorgestellt.