Der Besuch im Theaterzelt wäre allein deswegen ein Ereignis gewesen, weil es an dieser malerischen, einmaligen Kulisse in der HafenCity aufgebaut ist.

Vor uns die Elbe. Nun gut, so ein Fluss weckt per se schon Sehnsüchte nach mehr. Assoziationen wie Strom des Lebens, Fahrt ins Blaue und Junge, komm bald wieder, stellen sich wie von selbst ein. Darum lieben wir Hamburg.

Nun hat uns aber dieses Theaterstück zudem noch eine Zugabe beschert, die man so in keinem Stück beschrieben finden könnte. Ein allgemeines, wohliges Raunen ging durch die Schar der Zeltbesucher, als sie in der Pause ins Freie traten. Zwar regnete es etwas, was aber rein gar nichts bedeutete angesichts dieses enormen Himmels, der uns dort in voller Breitwand präsentiert wurde.

Das lila- und himbeerfarbene Halbdunkel der Abendwolken geriet im Zusammenspiel mit den Baukränen um die wachsende Elbphilharmonie, dem trägen, graublauen Elbstrom und den großen, von innen beleuchteten Tischwürfeln, an denen man seine Pause verbringen konnte, zu einem selig machenden Schauspiel. Kameras wurden gezückt, als müsste diese Schönheit für immer in der Digitalität festgehalten werden. Ja, so wünschen wir uns das Leben: spannend und himmelhoch jauchzend, von überschaubarem Drama und atemloser Schönheit durchzogen.

Diese pittoreske Kulisse hat uns Staunenden gezeigt, wie begeisterungsfähig wir noch immer sind. Sie hat sich uns eingeprägt, wird im Herzen und auf dem Laptop bestaunt, bearbeitet und lebendig gehalten. Sie macht uns einfach glücklich, weit über diesen Abend hinaus.