Lehrer sind auch nur Menschen und ihre Bewertungen nicht immer fair. Auch ihr habt euch vielleicht schon mal über eine ungerechte Note aufgeregt.

Dabei machen Lehrer das oft gar nicht mit Absicht. Studien haben ergeben, dass man zum Beispiel eine Arbeit automatisch strenger bewertet, wenn man vorher eine sehr gute gelesen hat. Auch der Name des Schülers spielt eine Rolle. Jemanden, der oft Einsen schreibt oder eine schöne Schrift hat, schätzt man automatisch besser ein.

Die Bildungsforscherin Nadine Schlomske arbeitet nun an einer Software, die Klassenarbeiten fair und ohne Vorurteile bewerten soll. Dazu vergleicht der Computer Schlagwörter und Zusammenhänge in den Arbeiten der Schüler mit einer Musterlösung und stellt so die größten Übereinstimmungen fest. Ist das also die Lösung? Leider noch nicht. Die Software kann nur Texte analysieren, in denen Schüler ihr Wissen wiedergeben, freie Aufsätze mit eigenen Gedankengängen versteht das Programm nicht. Die Software kann den Lehrern aber helfen, besonders unfaire Einschätzungen zu verhindern und zu einer kritischen Überprüfung der Bewertung führen. Der Lehrer muss also weiterhin selbst den Rotstift zur Hand nehmen. Am besten wäre es sowieso, wenn jede Klassenarbeit von zwei Lehrern unabhängig voneinander bewertet würde, doch dafür fehlen den meisten Schulen Lehrkräfte.