15 Geschichten auf Platt und Hochdeutsch in einem Band

Winsen. "Stippstörken". Schon einmal gehört das Wort? Selbst gestandene "Plattdeutsche" tun sich mit dem Ausdruck schwer. Er wurde aber schon von den Dichtern John Brinckmann (1814-1870) und Wilhelm Busch ((1832-1908) benutzt. Das Wort bedeutet so viel wie "Histörchen", kleine Geschichten. Und "Stippstörken" ist denn auch der Titel des neuen Buches, das Walter Marquardt jetzt heraus gebracht hat. Es ist der dritte Band der erfolgreichen Reihe "Sagen, Määrkens un Vertellen ut den Kreis Horborg un ümto".

Ein Teil der Geschichten stammt noch aus der Sammlung von Wilhelm Marquardt, Vater von Walter Marquardt.

Die "Stippstörken" enthalten die Geschichte über einen Buxtehuder Bürgermeister und seine Verbindung zu Hexen, erzählen vom magischen Taufstein in Heidenau oder von der Weißen Frau im Winsener Schloss. Auch Hase und Swinegel sowie Reineke Fuchs begegnen dem Leser.

Hoch anzurechnen ist es Walter Marquardt, dass er sich auch der köstlichen Erzählung von Gorch Fock angenommen hat: "Hein Sass ut Finkwarder wull in' n Himmel". Diese Geschichte hat Marquardt in aktualisierter plattdeutscher Form aufgeschrieben.

Leser, die des Plattdeutschen nicht mächtig sind, müssen vor dem Kauf des Buches nicht zurückschrecken - alle Texte sind auch in hochdeutscher Fassung abgedruckt. Zusätzlich werden einige plattdeutsche Ausdrücke in einem Anhang erläutert.

Landrat Joachim Bordt wünschte sich bei der Präsentation des Buches im Winsener Kreishaus, dass dieser Band zu Weihnachten auf jedem Gabentisch in der Region zu finden ist. Der Plattdeutschbeauftragte für den Landkreis Harburg, Herbert Timm, sagte, das dieses Buch das Heimatgefühl stärke. Ein vierter Band ist laut Autor nicht vorgesehen. "Stippstörken" erscheint im Sutton Verlag, hat 141 Seiten mit vielen Fotos und kostet im Buchhandel 13, 90 Euro.