Eine beeindruckende Zahl: 34,4 Milliarden Kurznachrichten wurden in Deutschland per Handy im letzten Jahr versendet. Das habe ich in einer Zeitungsmeldung gelesen.

Ist es ein Wunder, dass einige Handy-Benutzer unter Sehnenscheiden-Entzündungen leiden? Die Ursache soll in der Überbelastung der Streck- und Beugesehnen beim Tippen mit dem Daumen liegen.

Anatomen führen dies darauf zurück, dass unsere Hände noch die Form haben wie vor zwei Millionen Jahren. Damals waren unsere Hände wohl hervorragend geeignet, um Keulen zu schwingen, oder um auf der Flucht vor Säbelzahntigern schnell auf Bäume zu klettern. In der Entwicklung vom Höhlenbewohner zum Homo sapiens der zivilisierten Hightech-Ära befinden wir uns also immer noch im vorgeschichtlichen Zwischenstadium. Zumindest was die Anatomie der Hände betrifft. Noch können wir die Hände vielseitig einsetzen: zum Beispiel um Aktenkoffer und Einkaufstüten zu tragen, Computer zu bedienen, Schnürsenkel-Schleifen zu binden. Oder um den Mittelfinger gerade empor zu strecken, eine wichtige unmissverständliche Geste nonverbaler Kommunikation zeitgenössischer Mitbürger.

Werden kommende Generationen beweglichere, strapazierfähigere Daumen haben? Evolution entsteht durch Anpassung an veränderte Lebensumstände, lautet die wissenschaftliche Daumenregel. Aber womöglich gibt es dann andere Formen der Kommunikation. Vorstellbar wäre vielleicht die Kurzwellen-Gedanken-Übertragung über implantierte Chips, kurz SWTT genannt (Short-Wave Thought-Transference). Dann wären flinke Daumen überflüssig.