Neulich las ich, dass jeder Deutsche 18-mal im Jahr zum Arzt geht, während die Einwohner anderer Länder ihn nur dreimal im Jahr besuchen.

Da ich selten krank bin und entsprechend selten zum Arzt gehe, müssen einige für mich mitgehen, das heißt: Andere gehen viel häufiger als 18-mal zum Arzt.

Doch ist es wirklich so? Schließlich gehe auch ich zweimal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt, ebenso zum Frauenarzt, zur Krebsvorsorge, zum Augenarzt, zum Orthopäden, zum Durchchecken. Das sind doch schon etliche Arztbesuche. In den Schwangerschaften bin ich ein- bis zweimal im Monat zum Arzt gegangen. Und als die Kinder klein waren, hatte ich schon einen Dauerplatz beim Kinderarzt.

Neulich hatte sich mein Sohn beim Sport den Finger gebrochen, da musste er erst in die Notaufnahme ins Krankenhaus, dann zum Hausarzt für die Überweisung, anschließend zum Chirurgen, dann erneut ins Krankenhaus. Dort wurde er untersucht, geröntgt und zu einem neuen Termin bestellt. Ein paar Tage später wurde er operiert und musst später noch einmal zur Nachuntersuchung und zum Fäden ziehen gehen.

Das gilt natürlich nur für junge Menschen. Meine Mutter und meine Schwiegermutter müssen regelmäßig zur Kontrolle des Blutdrucks, des Zuckerwerts und des Cholesterinspiegels hingehen. Wenn sie Pech haben, bekommen ihnen die Medikament nicht und sie müssen mit anderen Mitteln neu eingestellt werden.

Wie machen das eigentlich die Patienten in anderen Ländern? Sind die genetisch bedingt gesünder? Oder bekommen sie ihre Tabletten einfach frei Haus geliefert?