Die Harburger Schlossinsel birgt einen Schatz. Dank der guten Erhaltungsbedingungen im feuchten Untergrund finden die Bodendenkmalpfleger viele Relikte aus Harburgs Vergangenheit.

Sie liefern wertvolle Erkenntnisse zur 1000-jährigen Geschichte dieses Ortes. Und nur, wer seine Vergangenheit gut kennt, kann seine Zukunft besser gestalten. Archäologen sollten also auch künftig unbedingt gute Arbeitsbedingungen erhalten, um die Funde zu erforschen.

Es ist wiederum die Geschichte Harburgs, die Aufschluss darüber gibt, inwieweit es in naher Vergangenheit gelungen ist, die hohe geschichtliche Bedeutung der Schlossinsel samt Schloss zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Mussten viele Gebäudeteile des alten Schlosses 1972 wirklich dran glauben und abgerissen werden? Hätte man sich nicht viel stärker darum bemühen müssen, mit diesem Überbleibsel der Keimzelle Harburgs pfleglicher umzugehen?

Wie würden wohl die Wellen hochschlagen, wenn man das Soldatendenkmal an der Bremer Straße kurzerhand eingeschmolzen hätte. Kurios, dass einige Harburger die Bedeutung dieser Skulptur höher einschätzen als das Schloss, das doch viel eher für Harburgs Historie steht.

Die Qualität der Harburger Funde verlangen nach einem Forschungsprojekt, der Erkenntnisse der Archäologie und der Historie zusammenbringt - damit die Schätze nicht ebenso wie das ehemals prächtige Schloss für immer in der Versenkung verschwinden.