Aus saisonalem Anlass habe ich in den letzten Tagen verstärkt Sekundär-Material über Mücken gelesen.

Respekt einflößend ist für mich das Ergebnis eines Experiments, das von der Internationalen Raumstation ISS von Mitte 2007 bis Mitte 2008 geleitet wurde: Mückenlarven haben ein Jahr im offenen Weltraum überlebt. Das liest sich fast wie Science-Fiction, nicht wahr? Und es hat etwas sehr Beunruhigendes.

Sind die Mücken vielleicht Aliens, die irgendwann als Larven aus dem All auf die Erde gerieselt sind? Eine unbemerkte Invasion ohne Raumschiffe! Das wäre doch möglich, wenn sie so lange im Weltraum überleben. Bekannt ist auch: Weibliche Mücken "zapfen" bei Säugern gern Blut ab. Die darin enthaltenen Proteine brauchen sie für ihre Eier. Wir Menschen sind also unfreiwillige Blutspender für den Mücken-Nachwuchs.

Aus 50 Metern Entfernung riechen Mücken eine Blutquelle und bohren ihren Saugrüssel nach gezieltem Anflug in die Haut. Ich muss zugeben: Mich stechen sie selten. Da habe ich großes Glück. Vielleicht erfüllt mein Blut nicht die hohen Ansprüche des Nachwuchses. Eine sehr unwissenschaftliche Frage: Was wäre, wenn Mücken durch unsere Proteine über ein geringes Maß menschlicher Veranlagungen verfügen würden, oder dadurch gar denken könnten?

Dann würden die Mücken, die mich nachts heimsuchen, zum Beispiel mückisch tückisch wispern: "Wenn er kein Qualitätsblut hat, können wir den Alten zumindest ärgern." Den Eindruck habe ich oft, wenn sie ihre Mücken-Loopings direkt neben meinen Ohren drehen. Schalte ich das Licht ein, um die Gegner mit wirrem Blick zu erkennen, können sie sich wohl vor Lachen mit ihren sechs Beinen kaum an der Wand halten. Diese blutsaugenden Aliens!