Jungen und Mädchen proben fleißig für die Aufführung des Kindermusicals auf dem Kiekeberg

Harburg. Waschen - schneiden - legen. Rebecca und Lisa wird es allmählich warm. Doch ein wenig müssen sie noch in ihren Kostümen still sitzen bleiben. Ihre Friseurin Klara versucht mit größter Anstrengung, die störrischen, hoch in die Luft stehenden Haare der Alien-Zwillinge mit Lockenwicklern in eine Weltraumfrisur zu verwandeln. Die drei gehören zum Ensemble des "Theater Kiekeberg" und proben für das neue Kindermusical "Milchstraße Nr. 2". Komponist und Regisseur Uwe Heynitz, 53, ist schließlich "hoch zufrieden" mit ihrem Spiel und hakt die Friseur-Szene ab.

Bis zum Sonnabend, 11. September, müssen auch die anderen Jungschauspieler mit ihren Darbietungen reif für die Bühne sein. Dann singen die Mädchen und Jungen vom "Theater Kiekeberg" im Theatersaal des Helms-Museums am Museumsplatz in Harburg. Für die zweite Vorstellung hebt sich der Vorhang eine Woche später am Freitag, 17. September.

"Milchstraße Nr. 2" knüpft an die gleichnamige Geschichte an, die die Kids bereits 2007 musikalisch erzählten. "Damals versuchte ein geldgieriger Direktor, die Milchstraße platt zu machen", sagt Uwe Heynitz, "dieser wollte das Nichts aller Zeiten schaffen und es gewinnbringend verkaufen." Auch in der Fortsetzung wird die Milchstraße bedroht: Die Geschichte erzählt von General zu Moppenstein, der bei einem Gesangswettbewerb von der Jury ausgelacht wurde, und der sich nun rächen will.

Im Rasthaus "Milchstraße Nr. 2" formt sich jedoch Widerstand der Weltraumbewohner gegen seine Methoden, sie mit einer singenden Lampe zu nerven und ein schwarzes Loch im Universum zu schaffen, das ein normales Leben in der Milchstraße verhindert. Das Abenteuer von den Aliens, der Friseurin und den vielen anderen Darstellern hoch am Himmel beginnt.

Der Verein "Theater Kiekeberg" wurde 2006 von Uwe Heynitz mit dem Ziel gegründet, "Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre darstellerische und musikalischen Talente im professionellem Rahmen auszuprobieren und zu fördern", sagt der Komponist und Musiker aus Sottorf. Seitdem wurden insgesamt zwölf Musicals aufgeführt. Darunter "Peter Pan", "Das magische Amulett" und "Dornröschen". Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen acht und 14 Jahre alt. "Es wollen mehr bei uns mitmachen, als wir Spielmöglichkeiten haben und es gibt mittlerweile eine lange Warteliste", sagt Uwe Heynitz.

Komponist, Arrangeur - Uwe Heynitz ist Musiker durch und durch. Als studierter Komponist schrieb er diverse Musicals für Erwachsene und Kinder. In der Marmstorfer Auferstehungskirche am Ernst-Bergeest-Weg arbeitet er als Kirchenmusiker. Außerdem ist er Inhaber der Musikschule Rosengarten mit derzeit 122 Schülern jeden Alters und leitet seit November vergangenen Jahres den Gospelchor der Bugenhagenkirche in Wilstorf.

Auf die Aufführung seines neuen Kindermusicals freut er sich sehr: "Die Kinder machen toll mit, sind engagiert und probten sogar in den Sommerferien. Wir wollen den Saal des Harburger Theaters zum Glitzern bringen. Es gibt rockige Musik von unserer zwölfköpfigen live Band 'Universe Sound Machine'. Lieder wie "Lockenwickler", "Astronaut" und "Weltraumsegelboot" werden bestimmt begeistern." Uwe Heynitz verspricht: "Die Lautstärke wird gedämpft."

Zum Team der jungen Schauspieler vom "Theater Kiekeberg" gehört oft die ganze Familie. Kreativität und Können zeigen Gabriele te Heesen beim Entwerfen und Nähen der Kostüme und Susanne Körösi beim fantasievollen Bühnenbild für die Bewohner der Milchstraße. "Alle helfen mit", sagt Uwe Heynitz, "während der Aufführung sind 18 Eltern hinter der Bühne im Einsatz."

Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es an der Theaterkasse bei Karstadt in Harburg und im Phoenix-Center. Kinder bis 16 Jahre zahlen sechs und acht Euro, Erwachsene acht und zehn Euro. Die Vorstellung beginnen am 11. September um 18 Uhr und am 17. September um 17 Uhr.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Können der jungen Darsteller gönnten sich am vergangenen Wochenende schon einmal die Besucher des Harburger Außenmühlenfestes. Bei der Gelegenheit hatten die Darsteller des "Theaters Kiekeberg" schon einmal ihre Songs aus dem neuen Musical "Milchstraße Nr. 2" im Gepäck - und sie ernteten stürmischen Beifall.