Jens-Georg Sievertsen stellt eigene Werke aus

Harburg. In Harburg dürfte er kein Unbekannter sein: Der Mail-Art-Sammler Jens-Georg Sievertsen hat sie alle, von Jonathan Meese über Günther Uecker bis zu Stephan Balkenhol ließ er sich Blanko-Postkarten mit kleinen Originalen für seine Mail-Art-Sammlung zurückschicken. Nun zeigt Sievertsen, was er selber drauf hat.

Den Künstler, der auf mehrmalige persönliche Begegnungen mit Beuys und Janssen zurückblicken kann, führte sein Weg von gegenständlichen Landschaftsstudien zu gegenstandsloser abstrakter Malerei, in die er collagenhaft schon mal verschiedene Materialien einarbeitet. Sievertsen stellt in der Bücherhalle Harburg Variationen zum Thema "Häuser auf Öland" aus.

Dicht aneinander geschmiegte Reihenhäuser und Katen abstrahiert er so weit, bis nur das Skelett, der aufgepixelte Punkt oder die abstrakte Linie eines Umrisses übrig bleiben. Dabei zeigt sich Sievertsen sensibel für Lichtwirkung, Bildkomposition und Atmosphäre, die er in seinen farblich ausdrucksvollen und abstrakten Bildern umsetzt. Die Farben wirken bei Sievertsen gedeckt, beherzt und kontrastreich gegeneinander gesetzt.

Seine stärksten Momente beweist der Künstler dann, wenn er sich am weitesten von der gegenständlichen Darstellung entfernt und künstlerische Freiheit der Hand walten lässt. Die Grundstrukturen des Häusermotivs behält Sievertsen bei, sie bleiben auch im Abstrakten zu erkennen, so dass sich der Betrachter durch das Prinzip der Reihenbildung über verschiedenen Grade der Abstraktion freuen kann. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung den Experimentator sein weiteres Schaffen führen wird.

Zu sehen sind die Arbeiten des in Heimfeld lebenden ehemaligen Managers bis zum 31. August zu den Öffnungszeiten der Bücherhalle, Eddelbüttelstraße 47a.