Aus warmen Ländern kommt die Botschaft, sich tüchtig einzuhüllen, wenn draußen die Hitze tobt.

Dazu heiße Getränke.

Man stelle sich das vor: Bei Sommertemperaturen, die in unseren Breiten ja immer noch als Ausnahme gefühlt werden und gleich ein Stöhnen über "diese unglaubliche Wärme" verursachen, gehen wir in Strick und Schal durch die Straßen. Selbst wenn es helfen sollte, würden uns die Blicke der Passanten erst recht ins Schwitzen bringen.

Andererseits: Hätte sich die Idee erst einmal durchgesetzt, würde sich die Modebranche freuen. Denn neben der luftig-leichten Sommerkollektion gäbe es ab sofort auch die Warme-Sommer-Linie, die uns die Temperaturen vom Hals halten soll. Körperbedeckend.

Im langen Wollmantel stünden wir also fortan für unser Zitroneneis an, Kapuzenumhang und Turban würden das Straßenbild beleben, in den Einkaufstüten tummelten sich kaum noch Hot Pants und Spaghettiträger-Kleidchen.

In den Cafés der Stadt wären nicht eiskalte Drinks der Renner, sondern heiße Teesorten wie sonst nur zu Winterzeit. Doch wer will das wirklich? Der Haut das zarte Streicheln der warmen Luft nehmen, den Füßen die Zehenfreiheit und seinem Gefühl den Genuss, durch einen richtigen Sommer zu lustwandeln.

Wer möchte schon Teepunsch statt Eiskaffee bestellen? Das bisschen Sommer soll bitte unbedeckt bleiben, bei jeder Temperatur.