“So glücklich war ich noch nie“ auf DVD

Der Mann mit dem grünen Cashmere-Pullover stellt sein Champagner-Glas ab, schlendert zur Toilette, schließt die Tür hinter sich und versucht, sich durch das enge Fenster in die Freiheit zu quetschen.

Unten auf der Straße sieht er die blonde Frau vorübergehen, der er eben in der Boutique noch einfach so aus einer Laune einen Mantel kaufen wollte. Doch etwas stimmt mit seiner Kreditkarte nicht und die Polizei hämmert schon an die Klotür, während am Himmel ein Flugzeug seine Kondensstreifen zieht: Frei müsste man sein, denkt der Mann.

Devid Striesow spielt in "So glücklich war ich noch nie" den Hochstapler Frank, einen notorischen Trickbetrüger, der einfach nicht anders kann, als in Rollen zu schlüpfen und mit den Erwartungen und geheimen Träumen der Menschen zu spielen.

Er kann sehen und förmlich riechen, wonach sich sein Gegenüber sehnt und dabei erleichtert er es um sein Geld. Das brachte ihn schon ins Gefängnis. Ist er ein Hochstapler? Ja, aber er ist vor allem einer, der sich virtuos darstellen kann. Aus kleinen Verhältnissen kommend, verkauft er anderen die große weite Welt. Dafür braucht er wenige Sätze und den gewissen Habitus: "Sie wissen nicht, mit wem Sie es zu tun haben. In vier Stunden geht mein Flieger nach Kapstadt".

Nach dem Gefängnis trifft er die blonde Schöne (Nadja Uhl) aus der Boutique wieder, die anders als vermutet nicht reich, sondern eine Hure in einem schäbigen Club ist.

Ein intelligenter Film von Regisseur Alexander Adolph über zwei, die sich verkaufen. Neu auf DVD, Arthaus, ab 9,90 Euro.