Auf der Fahrt ans Meer kann es passieren, dass man zunächst mit ganz anderen Gewässern zu rechnen hat.

Im Fahrwasser weiterer Küstensucher befindet man sich möglicherweise in einem Meer von Gleichgesinnten. Blechwellen sind unangenehme Lawinen, denen sich die Fahrenden sehr gern entziehen würden. Geht aber nicht. Man steckt mittendrin.

Nach einer halben Stunde Dauerwarten kramt man schon mal die Getränke aus der Kühltasche. Die sollten eigentlich erst am Strand ausgepackt werden, aber was soll's. Notlagen holen auch die letzte Flasche aus der Reserve. Dann die Brote, bevor sie weich werden. Es quengeln nicht nur die Kinder, auch über Dreißigjährigen rutscht auf einmal die Frage ins Bewusstsein: Wie lange noch?

Und hat man nicht früher immer Spiele im Auto gespielt, rein zum Zeitvertreib? Wie gingen die noch? Irgendetwas mit Autonummern addieren oder Sätze mit bestimmten Anfangsbuchstaben bilden. Mit S.T.A.U. zum Beispiel: Ständig Tausende Autos unterwegs.

Ist man dann doch noch - Stunden später - an seinem Wunschstrand angekommen, findet man vor, was man ahnte, aber nicht wahr haben wollte: Es sind schon andere da. Alle, mit denen wir gerade noch das motorisierte Leid geteilt hatten, liegen nun dicht und dick eingeölt auf ihren Handtüchern. Und haben uns nicht mal eine Lücke gelassen. Ganz so wie eben auf der Autobahn.