Stiftungsrat der Universität berät Campus-Entwicklung

Lüneburg. Am Freitag, 16. Juli, wird der Stiftungsrat als Aufsichtsgremium der Leuphana-Universität auch über die Campusentwicklung sprechen. Geplant sind dort der Bau eines Zentralgebäudes mit 1200 Plätzen, ein Hotel mit 100 Betten und die Einrichtung von 1300 Stellplätzen. Das Zentralgebäude wird mit Kosten von 58 Millionen Euro veranschlagt.

Förderungen sollen von der Europäischen Union (10 Millionen Euro), Stadt und Landkreis Lüneburg (7 Millionen Euro), dem Land Niedersachsen (21 Millionen Euro) und dem Bund (7 Millionen Euro) kommen. Den Rest sollen private Investoren aufbringen. Die Ausschreibung der Projekte in einem europarechtlichen Vergabeverfahren hat schon im vorigen Jahr stattgefunden.

Ob dabei allerdings ein Investor gefunden worden ist, ist nicht bekannt geworden. Zweifel daran, dass das Angebot der Universität attraktiv ist, hat der AStA. "Verhandlungen mit Investoren laufen wohl, aber die dürften schwierig sein. Ein Investor muss auf dem Campus viel Geld verdienen, um seine Investition reinzuholen", sagte Matthias Fabian vor einer Woche auf einer Vollversammlung der Studierenden. Fabian hat als studentischer Senator die Planungen verfolgt.

Die Studierenden vermuten, dass die Universität versucht, ein neues Gesamtpaket zu schnüren, wonach zukünftig auch die Gastronomie sowie das Veranstaltungs- und Gebäudemanagement an Private gehen. Das Präsidium hat solche Pläne dementiert. "Die ständigen Dementis der Universität in Sachen Campusplanung haben sich im Nachhinein immer als falsch erwiesen", sagt Fabian.

Am kommenden Freitag wird es wohl eine entscheidende Weichenstellung geben: Die Zeit könnte dem Präsidium sonst in Sachen Baukosten und Fördermittelvergabe davon laufen.

Mitglied im Stiftungsrat ist nur ein einziger Lüneburger Professor. Die anderen Beteiligten kommen von den Universitäten Braunschweig, St. Gallen, Hamburg, Berlin sowie aus dem Wissenschaftsministerium in Hannover und vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft in Berlin. "Studierende werden an den Gesprächen nicht beteiligt sein", sagt AStA-Sprecher Matthias Ahrens.