Verspätungen ohne Ende

"Höchste Eisenbahn für die S 4"

Pendler beklagen Pleiten, Pech und Pannen auf der R 10 zwischen Bad Oldesloe und Hamburg.

Ich kann jedes Wort hundertprozentig nachvollziehen. Ich wohne in Ahrensburg und pendle fünf Tage die Woche und wenn der HSV zu Hause spielt auch an so manch einem Wochenende nach Hamburg. Ich bin überzeugter Bahnfahrer.

Gleich am Nachmittag durfte ich mal wieder erfahren, wie der Artikel die Realität widerspiegelt. Ich wollte um 17.37 Uhr den Regionalexpress Richtung Lübeck nehmen. Dieser hatte bei der Ankunft schon leichte Verspätung, und als er auch noch auf Gleis 6 a durchfuhr, dachte ich mir schon: Was ist denn heute wieder. Dann die Durchsage: "Auf Gleis 6 b fährt ein: Zug nach Schwerin - Ankunft 17.27 Uhr - Abfahrt 17.34 Uhr.". Es war aber bereits 17.35 Uhr. Da der Zug nach Schwerin ja nun auch zuerst den Bahnhof wieder verlassen muss, war mir klar: Es gibt Verspätung.

Keine Durchsage und auch kein Hinweis auf den Anzeigetafeln. Die ersten Fahrgäste laufen die Treppe runter und über den Bahnsteig, um den Zug nach Lübeck noch zu erreichen. Der war natürlich da schon verspätet - wusste nur offiziell noch niemand. Um 17.47 Uhr dann die Durchsage im Zug - nicht auf dem Bahnsteig. Da hieß es, auf Gleis 6 a steht der Regionalexpress nach Lübeck, Abfahrt 17.37 Uhr, wir müssen noch auf Anschlussreisende warten. Mag sein, aber wir konnten den Bahnhof ohnehin nicht verlassen, da stand ja noch der Zug nach Schwerin, der in diesem Moment wohl losgefahren ist. 17.49 Uhr fahren wir mit zwölf Minuten Verspätung ab. Dann die Durchsage im Zug, wir hätten Verspätung aufgrund der verspäteten Ankunft und der Aufnahme von Anschlussreisenden. Im Herausfahren sah ich noch im Augenwinkel die Regionalbahn nach Bad Oldesloe Abfahrt 17.46 Uhr - die musste auf uns warten, also auch gleich fünf Minuten Verspätung.

In Ahrensburg angekommen, schaute ich auf die Anzeigetafel und sah, dass der nächste Regionalexpress nach Hamburg 15 Minuten Verspätung hat...

Ein zweites Erlebnis hatte ich eine Woche zuvor. Gleicher Zug, nur noch mehr Chaos und Fehlinformation. Der Regionalexpress nach Lübeck verspätet sich auf Grund einer Signalstörung um voraussichtlich zehn Minuten, war die Durchsage. Dann wurden zehn bis 15 Minuten durchgesagt, dann 20 und dann circa. 30 Minuten.

Zeitgleich war die Ansage, die Regionalbahn nach Bad Oldesloe Abfahrt 17.46 Uhr fährt vom Nachbarbahnsteig. Gegen 17.50 Uhr wurde dann mal angesagt, dass dieser Zug ausfällt und der um 17.56 Uhr nach Ahrensburg gleich mit. Logisch, da ja noch nicht mal der Regionalexpress aus Lübeck eingetroffen war. Dieser kam dann gegen 18 Uhr und brauchte circa zehn Minuten zur Abfertigung. Im Zug dann die Durchsage, eine Weichenstörung sei der Grund für die Verspätung. Und tatsächlich, an der Strecke sah ich Techniker an einer Weiche schrauben. Gegen 18.30 Uhr war ich in Ahrensburg. Wenn alles pünktlich ist, dauert es 14 Minuten von Hamburg-Hauptbahnhof nach Ahrensburg.

Dies sind nur zwei Beispiele für die Unpünktlichkeit, das Informationsmanagement und den Service der Regionalbahn Schleswig-Holstein GmbH. Die ist ja schließlich auch eine Tochter der Deutschen Bahn AG. Es vergeht keine Woche, in der es nicht Verspätungen gibt. Da fallen mir noch so einige Beispiele ein, zum Beispiel Verzögerungen im Betriebsablauf und besetzte Gleise im Hauptbahnhof. Nur die Tariferhöhungen, die sind nie verspätet.

Ich hoffe auf die S 4 und werde weiterhin Bahn fahren.

David Lautenbach, Ahrensburg

Im Mai 3009...

"Wenigstens die Brücke ist fertig"

Wann aber der Bahnhof Gartenholz in Ahrensburg freigegeben wird, weiß niemand.

Hoffnung für die Ahrensburger: Eröffnung vom Haltepunkt Gartenholz wahrscheinlich im Mai 3009, pünktlich zur Badesaison. Die S 4 endet dann allerdings an Landwehr-Strand, weil die Nordsee im Zuge des Klimawandels den Hamburger Hauptbahnhof mit all seinen Engpässen weggespült hat...

Harald Hohberg, per E-Mail

Nicht mehr zeitgemäß

"Ahrensburg: Verwaltung auf Betriebsausflug"

Rathaus und Stadtbücherei für einen Tag geschlossen.

Öffentliche Verwaltungseinrichtungen machen an einem Werktag zu, der alljährliche Betriebsausflug steht an. In der Privatwirtschaft werden Betriebsfeiern am Wochenende oder nach Feierabend durchgeführt. Ich frage mich, ob diese sozialen Errungenschaften in der öffentlichen Verwaltung noch zeitgemäß sind.

Wolfgang Scheiter, Ammersbek

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