Er nennt sich “Satzsucher“. Dabei findet er Worte wie kaum ein anderer in der Stadt. Thomas P. Langkau, 41, aus St. Pauli ist Harburgs Starter bei der ersten Hamburger Poetry Slam Stadtmeisterschaft.

Harburg/Hammerbrook. Heute treten Hamburgs beste Dichter und Kurzgeschichtenerzähler im Wettbewerb gegeneinander an und kämpfen um die Gunst der Publikumsjury. Ein Kiez-Poet vertritt den Hamburger Süden - wie kommt das? Jörn Schäller, Chef des Harburger Poetry Slams "Heimfeld ist Reimfeld", erklärt das so: Thomas P. Langkau begeistere regelmäßig das Publikum in Heimfeld und bereichere den Slam. Eigentlich wollte Schäller bei der Stadtmeisterschaft einem Harburger eine Chance geben. Aber der ursprünglich vorgesehene Kandidat Andreas Prieß musste am Montag überraschend aus beruflichen Gründen absagen.

Wenig Vorbereitungszeit für Harburgs Starter also. Für Thomas P. Langkau dürfte das dennoch kein Problem sein. "Satzsucher", ein Berufsschullehrer, gilt als Slammer von nationalem Format, tritt jedes Wochenende auf. Im Juni wurde er Zweiter beim Poetry Slam im Rahmen der "altonale". "Satzsucher" unkt über Ikea-Möbel, entlarvt Politiker-Phrasen als "Kauders Geschwätz" oder reimt, ganz klassisch poetisch, über die Liebe.

"Heimfeld ist Reimfeld" beschreibt sich selbst als zweitältester und finanzschwächster und südlichster Poetry Slam der Stadt. Angeblich gibt es nirgendwo mehr regelmäßige Dichterwettstreite auf der Welt als in Hamburg. Nun suchen die neun Poetry Slams der Stadt ihren Meister. Neben "Satzsucher" starten der aus "Extra 3" bekannte schüchterne Links-Anarcho Nico Semsrott (Bunker Slam), Schriftstehler alias Armin Sengbusch (Hamburg ist Slamburg), Marque-Regnier Hübscher (8 Minuten Eimsbüttel), Nils Roemmert (Hamburgs Lautsprecher), Bente Varlemann (Kampf der Künste), Tobi Kunze (Slam the Pony), Sabrina Schauer (VUs Poetry Slam) und Martin Haupt (U20 Poetry Slam Hamburg).

Erste Hamburger Poetry-Slam Stadtmeisterschaft, Freitag, 9. Juli, 20.30 Uhr, "Festplatz Nord", Nordkanalstraße 46, Hammerbrook.