Wer stadtauswärts in Richtung Winsen fährt, sieht sie bei Neuland: Die giftigen, brandgefährlichen Herkulesstauden, auch Riesen-Bärenklau genannt. Gerade jetzt hat die Pflanze ideale Wachstumsbedingungen.

Neuland. Einst aus dem Kaukasus eingeschleppt, wird die Pflanze zu vier Meter hoch. Im Gegensatz zum verwandten, heimischen, ausdauernden Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) ist sie eine nur zwei- bis dreijährige Pflanze. Erst im zweiten Jahr blüht sie vor allem von Juni bis Juli mit durchschnittlich 15 riesigen Blütendolden.

Die jährliche Samenproduktion von bis zu 30 000 Samen je Pflanze bietet sehr gute Voraussetzungen für die Weiterverbreitung, in zwei Jahren kann sich ein Bestand problemlos verdoppeln. Ab Ende Juni/Anfang Juli sind die Früchte reif, und die Pflanze stirbt ab.

Kommt eine Pflanze nicht zur Reife, treibt sie wieder aus, um erneut Samen zu erzeugen. Durch besonderen Aufbau fliegen die Samen selbst bei Windstille zwei bis drei Meter weit. Vor allem bei Sonnenschein kann das Berühren der Pflanze heftige, verbrennungsähnliche Hautreaktionen bei Menschen wie bei Tieren hervorrufen, da die Pflanze phototoxische Substanzen enthält. Gefahren bestehen bei Arbeiten im Garten oder bei Freizeitaktivitäten in der Natur.

Durch die enorme Entwicklung der Blattmasse ist die Herkulesstaude so konkurrenzstark, dass heimische Pflanzenbestände an ihren Wuchsstandorten gestört und mit der Zeit sogar vollständig verdrängt werden können.