Studierenden-Vertreter befürchten das Ende der Lehrerausbildung an der Universität

Lüneburg. Der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) der Leuphana warnt vor einem Ende der Lehrerausbildung an der Leuphana. Nach Ansicht des AStA verzögert das Präsidium der Leuphana Universität die Berufung neuer Professoren und Professorinnen in der Lehrerbildung und riskiert damit die Zukunft des Studiengangs.

"Von keinem anderen Studiengang wurde so oft befürchtet, dass er abgeschafft wird", so AStA-Sprecher Mathias Ahrens. "Nun scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen. Wenn der Präsident jetzt keine neuen Professoren beruft, steht die Lehrerbildung in Lüneburg vor dem Aus."

Nach Auskunft des AStA liegen dem Präsidenten Sascha Spoun derzeit mehrere Berufungsvorschläge vor. Die Verhandlungen mit den Kandidaten wurden aber noch immer nicht zu einem Abschluss geführt. Bei sieben von 17 der dringend zu besetzenden Positionen wurde das Berufungsverfahren nicht eingeleitet oder auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. "Ohne Berufungen wird der Studiengang nicht akkreditiert, das ist seit zwei Jahren bekannt", sagt Ahrens.

Die Akkreditierung eines Studienganges ist eine notwendige Voraussetzung, um einen Studiengang an einer Hochschule anbieten zu können. Sie hängt auch einer ausreichenden Besetzung der vorhandenen Lehrstühle mit Professoren ab. Am heutigen Dienstag, 6. Juli, soll es sowohl eine Vollversammlung der Verfassten Studierendenschaft zu dem Thema, als auch ein Gespräch zwischen dem Präsidenten der Leuphana und dem Leiter der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover geben. "Wir fragen uns allerdings, ob das ein wirklich ernst gemeinter Versuch ist, den Studiengang zu retten. Wenn Spoun die Lehrerbildung erhalten will, müssen Taten folgen. Keine warmen Worte, keine Verlängerungen, kein Sterben auf Raten, sondern Berufungen von Professoren und Professorinnen."

Wegen der desolaten Lage im Fachbereich Erziehungswissenschaften, in dem schon seit längerem Lehrstühle vakant sind, wird Professorin Christine Garbe aus die Leuphana zum Herbst verlassen. Als Senatorin der Leuphana galt Garbe als Kritikerin des Niedersächsischen Hochschulgesetzes und des Abbaus universitärerer Mitbestimmungsrechte. Sie wird nun einem Ruf an die Universität Köln folgen.

Bereits der Fachbereich Sozialpädagogik war vom Präsidium zum Auslaufmodell erklärt worden und wird in diesen Tagen offiziell beendet. Die Studierendenzahlen an Leuphana waren in den vergangenen Monaten von ehemals 11 000 Studierenden auf derzeit rund 6000 gesunken.