Nach der Lüneburger Straße wäre das zweite Quartier im Förderprogramm

Harburg. In Harburg steht möglicherweise die Einrichtung eines zweiten Business Improvement District (BID) an. Das ist das Ergebnis einer von der Sparkasse Harburg-Buxtehude organisierten Diskussionsrunde zum Gutachten über den Wochenmarkt auf dem Harburger Sand. Mit Hilfe eines BID könnte das Umfeld des kränkelnden Marktes aufgewertet werden. Zuvor war den Diskussionsteilnehmern, darunter Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, Baudezernent Jörg Penner, mehreren Eigentümern angrenzender Immobilien, Marktbeschickern oder Geschäftsleuten klar geworden, dass für bisher diskutierte Pläne kein Geld da ist.

Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg brachte es auf den Punkt. "Wir haben eine schwarze Null für Maßnahmen zur Verfügung" sagte Meinberg. Auf der anderen Seite stehen Immobilienbesitzer wie Dieter Gallas, der ganz klar machte, dass Investitionen auf der Westseite des Marktes nur dann zustande kommen, wenn man auch Betreiber hat, die längerfristig dort die Flächen mieten. Die sind aber nicht in Sicht. Gallas gehört der Gebäudekomplex, in dem zum Beispiel das Bolero ist.

Das sind auch der Gründe, weswegen die BID-Idee Konturen annimmt. "Der Vorschlag, hier einen BID zu machen, geistert schon länger rum", sagt Bernd Meyer von der Sparkasse Harburg-Buxtehude, der die Diskussion leitete. Vielen sei das Verfahren bislang zu aufwendig gewesen. Doch ein BID, so die Einschätzung Meinbergs, sei die einzige Möglichkeit, Beachtung und damit auch Mittel von den Hamburger Behörden zu bekommen.

"Nur wenn die öffentliche Hand weiß, dass auch die Immobilienbesitzer mitmachen, ist sie bereit auch zu investieren", so Meinberg. "Wir werden dieses Thema weiter verfolgen", sagt Meyer. Schon nach den Sommerferien soll es neue Gespräche geben.

Die Chancen für ein BID-Sand sind gut. Eine Analyse der Süderelbe AG hatte ergeben, dass die Vermietungssituation am Sand ausgezeichnet ist. Es gibt quasi keinen Leerstand. Die Zahl der Immobilienbesitzer ist mit 25 überschaubar. Und die sind, so sagt es ein Insider, "hoch engagiert und oft auch alte Harburger".

Der Markt selbst scheint bei diesen Diskussionen eine eher nebensächliche Rolle zu spielen. Der Standort, der als Konkurrenz im Frühjahr wegen Bauarbeiten den Rathausplatz bekommen hatte, ist nach einem Beschluss der Politik gesichert. Das Markthallenkonzept für den Sand ist ebenfalls vom Tisch. So geht es beim Markt mittlerweile mehr um eine bessere Leitung, die auch klarere Ansagen gegenüber den Marktbeschickern machen kann. Aber die ist nicht in Sicht.

Denn der von Diskussionsteilnehmern skizzierten Marktleiter, der am besten spitzenmäßig ausgebildet und Erfahrung als Centermanager mitbringen sollte, kann so nicht realisiert werden. Bislang ist diese Position ein reiner Verwaltungsposten.