Die Kreisvolkshochschule in Maschen bietet Kurse speziell für die ehrenamtlichen Helfer an

Maschen. "Wer bei der Feuerwehr ist, stellt sein Ehrenamt Tag und Nacht zur Verfügung - man ist quasi immer im Dienst", sagte Dieter Reymers, Kreisbrandmeister im Landkreis Harburg am Mittwoch in der Kreisvolkshochschule in Maschen. Der Ort war Programm, denn um dieses anspruchsvolle freiwillige Engagement zu fördern, hat die Kreisvolkshochschule jetzt ein Fortbildungsprogramm für Feuerwehr-Führungskräfte entwickelt - genau auf die Bedürfnisse der Feuerwehr-Mitarbeiter zugeschnitten.

"Kommunikation und Menschenführung", "Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt", sowie "Arbeiten mit dem PC": Auf diesen Feldern wurden die Teilnehmer im April und Mai in fünf Seminaren geschult. Dabei handelte es sich um Teilnehmergruppen von je 15 Personen. Teilnehmen durften Führungskräfte ab der Ebene des Gruppenleiters - aus dem gesamten Landkreis.

"Ein großer Erfolg!", freute sich die Leiterin der Kreisvolkshochschule Beate Middendorf-Höltmann. "Auf der Warteliste stehen 40 bis 50 Personen, die sich für weitere Kurse anmelden wollen."

Auf die Idee mit der Fortbildung ist Dieter Reymers vor etwa einem Jahr gekommen. "Ich habe meine Führungskräfte gefragt, was sie sich zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen wünschen", so der Kreisbrandmeister. "Daraufhin habe ich einen Katalog erstellt und überlegt, welche Leistungen auf Gemeindeebene, als Träger der Freiwilligen Feuerwehr, und welche auf Kreisebene erfüllt werden können."

Mit dem Wunsch, in den sogenannten Soft Skills geschult zu werden, sei Dieter Reymers dann an den Landkreis herangetreten. "Wir fanden dieses Anliegen sehr begrüßenswert und haben Kontakt mit der Kreishochschule aufgenommen", so Dieter Goldschmidt, Bereichsleiter Ordnung im Landkreis Harburg.

Einer, der an dem Programm teilgenommen hat ist Martin Ostarhild, Gruppenführer bei der Ortsfeuerwehr Hunden. "Mir haben die Seminare viel gebracht", so Ostarhild. "Viele Entscheidungen wie zum Beispiel zum Thema Personalführung trifft man ja aus dem Bauch heraus, jetzt kann ich sie besser begründen."

Es sei sehr wichtig, Führungskräfte mit diesen Fragen nicht allein zu lassen, schon um mehr Kräfte für diese Ämter gewinnen zu können, weiß Dieter Reymers. Deshalb soll es auch weitergehen mit dem Fortbildungsprogramm. Für den Herbst sind zwei weitere Termine angesetzt. Bisher haben die Dozenten aus Management und Wirtschaft ihre Zeit und ihr Wissen kostenlos zur Verfügung gestellt. "Das wird so natürlich nicht weitergehen", sagte Beate Middendorf-Höltmann. Sie hofft, ebenso wie Dieter Reymers, dass der Landkreis in die Finanzierung mit einsteigt. Dieter Goldschmidt konnte dem nur zustimmen: "Wir werden mit 15 000 Euro Förderung in die Haushaltsberatung 2011 gehen."