Gleich an vier neuralgischen Punkten behindern Baustellen wochenlang den Harburger Straßenverkehr. Wir haben sie genauer untersucht.

Harburg. Ferienzeit ist Bauzeit - sicher keine ganz neue Erkenntnis. Aber in Harburg kommt es dieser Tage wieder mal besonders dicke. Gleich an vier neuralgischen Punkten wird massiv gebuddelt. Weshalb für Autofahrer erhöhte Staugefahr besteht, vor allem in den Hauptverkehrszeiten.

Brennpunkt 1: Seehafenbrücke

Auf dem Weg in den Binnenhafen ist die Seehafenbrücke vorerst keine Alternative. "Auf der Brücke muss die Fahrbahn in voller Länge und Breite komplett erneuert werden", sagte Susanne Meinecke, Sprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation dem Abendblatt. Die Bauarbeiten unter der Regie des Hamburger Landesbetriebs für Straßen, Brücken und Gewässer werden sich voraussichtlich bis zum 15. Juli hinziehen. Die Kosten des Projekts sind mit rund 500 000 Euro veranschlagt.

Brennpunkt 2: Eißendorfer Straße

Während mit der Seehafenbrücke eine der Haupteinflugschneisen in den Channel Harburg für drei Wochen gänzlich dicht ist, bleibt die Eißendorfer Straße, eine der wichtigen Ost-West-Magistralen in den Rosengarten und zur A 7, wenigstens noch ein Nadelöhr. Kurz vor der Shell-Tankstelle an der großen Kreuzung mit der Weusthoffstraße ist die rechte Fahrspur stadtauswärts gesperrt. Hier sind die Monteure von Hamburg Wasser im Einsatz. "Seit Anfang dieser Woche müssen in diesem Bereich Hausanschlussleitungen für die Trinkwasserversorgung erneuert werden", informierte Ole Braukmann, Sprecher des Unternehmens.

Weil der Hauptstrang direkt unter der Fahrbahn verläuft, ist die Straße gleich an mehreren Stellen aufgebrochen worden. Deshalb wird der gesamte Verkehr wechselseitig per Ampelanlage über die stadteinwärts führende Fahrbahnseite geleitet. Braukmann: "Da es sich hier um eine aufwendigere Baumaßnahme handelt, werden sich die Verkehrsbehinderungen wohl bis in den August hinein ziehen."

Brennpunkt 3: B 73

Bereits seit dem 12. März verlegt Hamburg Wasser neue Rohrleitungen mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern zwischen dem Wasserwerk Bostelbek und dem Wasserwerk Süderelbmarsch. Dieser Hauptstrang zieht sich zu weiten Teilen auch unter der Stader und der Cuxhavener Straße entlang. Seit 28. Mai wird nun im Bereich Cuxhavener Straße 20 bis Zum Dubben 64 gebaut. Und das voraussichtlich noch bis kurz vor Weihnachten.

"Während der Bauarbeiten wird von vier vorhandenen Fahrspuren jeweils eine Fahrspur für die notwendigen Bauarbeiten gesperrt", so Braukmann. Um die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten, werden in den Hauptstoßzeiten von 6 bis 14.30 Uhr zwei Fahrspuren stadteinwärts und eine Spur stadtauswärts zur Verfügung stehen. Von 14.30 bis morgens 6 Uhr kann der Berufsverkehr dann über zwei Spuren stadtauswärts und eine Spur stadteinwärts abfließen.

Brennpunkt 4: Nobleestraße

Gesperrt ist auch die Einmündung der Nobleestraße in die Bissingstraße. Hier führt Hamburg Wasser Sielbaumaßnahmen durch. "Dort müssen zwei Abschnitte einer Schmutzwasserleitung ausgetauscht werden", sagt Ole Braukmann. Zuerst wird ein etwa acht Meter langes Rohrstück ausgehend von der Nobleestraße ausgetauscht. Ab 4. Juli wird dann auch der Kreuzungsbereich betroffen sein, wo ein zweites Rohrstück von etwa neun Meter Länge ausgetauscht wird.

Trotz der Arbeiten sollen immer zwei Spuren frei bleiben, um den Verkehr möglichst ungehindert fließen zu lassen. Allerdings bleibt die nördliche Einfahrt von der Bissingstraße in die Nobleestraße gesperrt. Diese ist aber über die Grumbrechtstraße erreichbar. Spätestens Ende zweite Juli-Woche sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Bis Ende August stehen zudem Belagerneuerungen in der Fünfhausener Straße, am Estedeich, in der Denickestraße, am Heidrand, am Fischbeker Holtweg und am Scheideholzweg an.

Behinderungen auch im Landkreis

Auch jenseits der Stadtgrenzen droht Staugefahr, vor allem Richtung Süden. So wird noch bis August an der Südspange Hittfeld (Kreisstraße 77) gearbeitet. Zu erheblichen Behinderungen wird es überdies in und um Stelle kommen, wo es entlang der Kreisstraße 86 drei verschiedene Baustellen gibt. Im Landkreis sind aktuell 13 ausgewiesen.