Ich ärgere mich auch

19. Juni 2012: "Nur Treppen führen zu den Gleisen"

Es ist gut, dass das Hamburger Abendblatt diesen Missstand aufgreift! Ausgerechnet im Europäischen Jahr des Aktiven Alterns und der Solidarität unter den Generationen beschweren sich unzählige Fahrgäste zu Recht über den Zustand des Harburger Bahnhofs. Gehbehinderte Menschen oder Reisende mit Kinderwagen haben keine Chance, hier allein zurecht zu kommen, da nur Treppen zu den Gleisen führen.

In einer Zeit, in der wir Politiker - auch vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen - ständig Barrierefreiheit propagieren, ist dies ein klarer Fall von Diskriminierung Älterer und Menschen mit Behinderung, aber auch jungen Familien.

Davon abgesehen ärgere ich mich selber jedes Mal, wenn ich zu Sitzungen nach Berlin fahre und meine Koffer die Treppen hoch und runter wuchten muss. Hier besteht Handlungsbedarf!

Nicole Bracht-Bendt, FDP-Bundestagsabgeordnete

Scheinheilig

22. Juni 2012: "Biotop in Wilhelmsburg soll Einkaufszentrum weichen"

Beim Lesen des Artikels habe ich mich doch sehr über die Aussagen der "Grünen" gewundert. Das Aufspielen von Dr. Osterburg, Frau Kodrzynski und Co. zu Umweltschützern für den Stadtteil Wilhelmsburg grenzt an Heuchelei und Scheinheiligkeit!

War es nicht der "schwarz-grüne Senat" der unter Federführung von Frau Anja Hajduk (die Grünen) als Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ( BSU ) in den Jahren 2008/2009 der Fällung von mehr als 5000 Bäumen und Vernichtung mehrerer Biotope für die igs und IBA zugestimmt hatte?

Und war es nicht Frau Hajduk die sich mit dem Neubau des BSU-Gebäudes an der Neuenfelder Straße ein Denkmal setzte und dafür ein großes Biotop, mehrere Entwässerungsgräben zuschütten und zusätzlich noch ein Hallen- und Freibad abreißen ließ?

Bei keiner Veranstaltung oder bei Abstimmungen im Regionalausschuss und selbst in der Bürgerschaft haben die regionalen "grünen Politiker" - Dr. Osterburg, Frau Kodrzynski und andere - Ihre Stimme erhoben.

Im Gegenteil, man hat noch vehement diese Projekte verteidigt und zu guter Letzt auch der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße zugestimmt und damit weitere Vernichtungen von Bäumen und Biotopen im Süden von Wilhelmsburg billigend in Kauf genommen.

Ich bin weder Befürworter eines Lidl-Marktes an der Otto-Brenner-Straße noch würde ich irgendwelche baulichen Aktivitäten in den Kirchdorfer Wettern oder Kirchdorfer Wiesen unterstützen; da bin ich der gleichen Meinung wie Herr Köpke. Doch die in dem Artikel getroffenen Aussagen der "grünen Politiker" sollten ins rechte Licht gerückt werden. Nein, Herr Dr. Osterburg und Co., so geht es nicht. Hier machen es sich die Grünen zu leicht!

Dietmar Bogdan

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