Heute ist Siebenschläfertag. Früher hofften die abergläubischen Bauern immer am 27. Juni auf gutes Wetter. Denn war es warm und sonnig, konnten sie eine gute Ernte erwarten. War es regnerisch, verkündete eine alte Bauernregel: "Ist der Siebenschläfer nass, regnet's ohne Unterlass."

Dass der Siebenschläfer etwas mit dem gleichnamigen Nagetier zu tun hat, ist ein Irrglaube. Zurückzuführen ist er auf die Legende der sieben Schläfer von Ephesus. Während der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Decius im Jahre 251 flohen sieben Brüder in eine Höhle bei Ephesus und schliefen dort ein. Erst 200 Jahre später sollen sie wieder aufgewacht sein.

Meteorologen liefern uns eine wissenschaftliche Erklärung für das Phänomen Siebenschläfer. Ende Juni, Anfang Juli formiert sich ein starkes Windband in etwa fünf Kilometern Höhe. Dieses Windband nennt man den Jetstream. Er bildet eine Linie von Warm- und Kaltluft und bewegt sich in Richtung Ost-West. Diese Linie erzeugt gefürchtete Tiefausläufer. Je größer die Temperaturunterschiede ausfallen, desto stürmischer wird das Wetter.

Die Wetter-Experten beruhigen uns: Egal, wie nass der Siebenschläfer ausfällt, es gibt auf keinen Fall sieben Wochen Regen. Hoffen wir auf diese Bauernregel: "Scheint am Siebenschläfer die Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne."