Im September sollen Untersuchungsergebnisse für B-Plan Neuland 23 vorgestellt werden

Harburg. Das 20 Hektar große Wiesengelände an der Autobahn 1 Anschlussstelle Hamburg-Harburg in Neuland gilt wegen seiner verkehrsgünstigen Lage als echtes Sahnestück für die Ansiedlung von Betrieben des Gütertransports und der Logistik. Die Wirtschaftsbehörde hat das Gelände schon seit vielen Jahren auf der Wunschliste, und der Bezirk Harburg hat nach langem Hin und Her auf Beschluss der SPD im Herbst vergangenen Jahres das schlummernde Bebauungsplanverfahren "Neuland 23" in Gang gebracht. Der Entschluss fiel nicht leicht, weil den meisten Harburgern die grüne Wiese lieber ist als große Lagerhallen und Lkw-Verkehr.

Im Verfahren gab es inzwischen eine öffentliche Plandiskussion mit zahlreichen Anregungen und Bedenken von Bürgern. Der Harburger Stadtplanungsausschuss befasst sich nun unter anderem mit Fragen zum Lärmschutz. Lärm könnte nach Ansicht von Anwohnern nicht nur von Lkw-Verkehr und Logistikbetrieben ausgehen, sondern auch von Golfspielern, die auf dem Gelände nebenan - wo ein Abschlagsplatz (Driving Range) geplant ist - Schläger schwingen und Bälle fliegen lassen. Bislang hat Driving Range-Investor Paul Holley zwar einen Bauantrag gestellt und die Frist schon verlängern lassen, doch die Finanzierungsverhandlungen des Projekts erscheinen schwieriger als erwartet. Inzwischen werden die Stadtplaner im Harburger Rathaus schon ungeduldig. "Wenn bis zur Auslegung des B-Plans im kommenden Jahr mit dem Golfplatz nicht begonnen wird, müssen wir uns etwas einfallen lassen", sagt Fachamtsleiter Carl-Henning von Ladiges. Abgesehen von der Realisierbarkeit des Projekts geht es um den möglicherweise entstehenden Lärm. Im September will ein Gutachter die Ergebnisse lärmtechnischer Untersuchungen in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses vortragen.

Wenn ein Logistikunternehmen 24 Stunden am Tag Warenumschlag betreibt und nachts den Betriebsplatz beleuchten muss, könnte es sein, dass Bewohner am Neuländer Elbdeich möglicherweise im Schlaf gestört werden. Um dies zu verhindern soll bei der Baugenehmigung auf ein spezielles Beleuchtungskonzept geachtet werden. Naturschützer fordern in dem Zusammenhang auch Beleuchtungsanlagen, die auf nachtaktive Tiere wie Insekten und Fledermäuse abgestimmt sind. Zu dem Thema "Störung der nachtaktiven Fauna" will die Stadtplanung noch eine gutachterliche Stellungnahme einholen.

Auch Grundstücks- und Eigentumsfragen gilt es noch zu klären, die in Verbindung mit einer öffentlichen Grünfläche zwischen Logistikgelände, Neuländer Elbdeich und Golfplatz stehen.